Das LENTOS lädt im Leseraum zur auditiven Reise und holt die akustische Klanglandschaft der Stadt ins Museum. Der Künstler Volkmar Klien verbindet durch eine 8-Kanal-Audio-Installation Innen mit Außen und Sehen mit Hören.Die Donau strömt, Menschen queren sie. Und einige andere sehen dem Treiben zu. Vor dem direkten Klang der Dinge geschützt durch die massive Glasscheibe des viele Meter breiten Fensters im Lesesaal des LENTOS lässt sich die Nibelungenbrücke gut überblicken. Das Fenster eröffnet, richtet und rahmt den Blick, während es zugleich das Ohr vom Gesehenen trennt. Die BesucherInnen nehmen auf der Bank in der Mitte des Lesesaals Platz und sind dort von acht Lautsprechern umgeben, die eine Aufweichung der Grenzen der Hörbarkeit entlang der von der Scheibe gebildeten Schnittstelle zwischen Innen und Außen erlauben. Mit Hilfe von an der Außenfassade angebrachten Mikrofonen wird die Welt vor dem Fenster in den Raum geholt und dort in eine mehrkanalige elektronische Komposition eingebettet.
Hören und Sehen – im Alltag fraglos vereint – lösen sich fast unmerklich voneinander, und rücken ins Zentrum der aus Lautsprechern errichteten, hybriden Klangumgebung.
Kurator: Magnus Hofmüller
Kurzbiografie
Volkmar Klien (*1971 in Hollabrunn) verbrachte seine Kindheit und Jugend in Wien; fasziniert vom Musikleben dieser Stadt mit seinen gloriosen Traditionen und antiquierten Ritualen. Ausgehend von diesem Hintergrund versucht er heute die Möglichkeiten von Komponieren, Musizieren und Hören weit über klassische Konzertsituationen hinaus zu erweitern. Sein Interesse an den vielschichtigen Verbindungen zwischen den verschiedenen Modi menschlicher Wahrnehmung und den Rollen, die diese in der gemeinschaftlichen Schöpfung von Wirklichkeit einnehmen, führt ihn in die unterschiedlichsten Bereiche hörbarer, wie auch unhörbarer, Kunst. Er ist Professor für Komposition an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz.
www.volkmarklien.com