Die Auseinandersetzung mit Arbeit ist ein zentrales Thema der Künstlerin Katharina Gruzei. In der Serie Bodies of Work befasst sie sich mit der Linzer Schiffswerft (ÖSWAG). Gruzei begleitete über einen Zeitraum von zwei Monaten mit ihrer Kamera den Bau eines großen Fährschiffs. Mann und Maschine erweisen sich im industriellen Schaffensprozess als perfekt aufeinander abgestimmt. Gruzei sieht den „Arbeiterkörper“ in diesem Zusammenhang als „Verhandlungsort für die stets aktuellen Diskurse um den Stellenwert und die Veränderung von Arbeit.“Die Künstlerin fotografierte auch außerhalb der Betriebszeiten in der Werft. Wenn sich die Dunkelheit über das Firmenareal legt und der Lärm der Maschinen verhallt, zeigen sich die Motive in einem anderen Licht. Die fremdartig wirkenden Szenarien erweitern den repräsentierten Realitätsausschnitt um neue Zeit- und Raumbezüge. Der fotografische Befund dieser Serie reicht demnach weit über einen dokumentarischen Ansatz hinaus.
Katharina Gruzei wurde 1983 in Klagenfurt geboren. Sie studierte an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz, an der University of California, Santa Barbara und an der Universität der Künste, Berlin. Die Künstlerin arbeitet neben Fotografie mit Film, Video, Installationen, Sound und Projekten im öffentlichen Raum.
Das Projekt Bodies of Work wurde mit freundlicher Unterstützung des Bundeskanzleramt Österreich – Abt. Kunst und Kultur, des Fotohof Salzburg und der ÖSWAG Linz realisiert.
Kuratorin: Brigitte Reutner