Mit der Ausstellung ASGER JORN – WITHOUT BOUNDARIES wird das Werk des bedeutensten dänischen Künstlers des 20. Jahrhunderts in den Hamburger Deichtorhallen vom 22. Juni bis 23. September 2018 vorgestellt. Die konzentrierte Auswahl von 60 Werken reicht von Jorns Frühwerk, das Einflüsse von Paul Klee, Joan Miró und Max Ernst aufweist, über seine keramischen Werke bis hin zu seinen späten expressiven, gestischen Malereien.Asger Jorn (1914 – 1973) erschafft mit seiner außergewöhnlich kraftvollen Bildsprache zwischen Abstraktion und Figuration dynamische Bildwelten, die von spielerischer Leichtigkeit bis zur Thematisierung seelischer Abgründe reichen. Unermüdlich malend und schreibend, verbindet Jorn in seinen Werken skandinavische Kultur mit der internationalen Avantgarde, er baut in seiner Bildsprache Brücken zwischen freiem, experimentellem Gestalten und formaler Klarheit. Zeit seines Lebens stand Jorn in Kontakt mit führenden Denkern und Künstlern, arbeitete mit Fernand Léger an großformatigen Dekorationen für Le Corbusiers »Pavillon des Temps Nouveaux«, war Gründungsmitglied der Künstlergruppe »CoBrA« sowie der »Situationistischen Internationale«, einer Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern, die gegen den kapitalistischen Funktionalismus Stellung bezog.
Die Hamburger Schau mit Leihgaben aus der Sammlung Canica, Oslo, dem Museum Jorn, Silkeborg sowie einer Kölner Privatsammlung bietet einen Überblick von Asger Jorns Schaffen mit Schwerpunkt auf den späten 1930er bis 1970er Jahren. Sie präsentiert Hauptwerke wie »Sans bornes« von 1959/60 oder »Im Anfang war das Bild« von 1965/66, umspannt das breite mediale Spektrum seines Werkes und gibt Zeugnis von der überragenden Bedeutung Jorns für die Kunst des 20. Jahrhunderts. In den Deichtorhallen wird Asger Jorns Werk erstmals im musealen Rahmen Hamburgs gezeigt.
»Man kann bei Jorn von einer radikalen Abstraktion sprechen, die in ihrer Konsequenz auch eine politische Ebene beinhaltet. Jorns Malerei entstand parallel zum amerikanischen Abstrakten Expressionismus – während sich aber die abstrakten Expressionisten stark von Picasso und Matisse ableiten, sind die Werke Jorns stärker auf einer anarchistischen Bildvorstellung aufgebaut, sind konkreter als die seiner amerikanischen Zeitgenossen« so Dirk Luckow, Intendant der Deichtorhallen Hamburg.
Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Snoeck Verlag, der Jorn als einen der einflussreichsten Künstler Skandinavienes vorstellt, sein politisches Engagement beleuchtet und seine Motivwelt untersucht.
Parallel zur Asger Jorn-Ausstellung findet die Ausstellung CHARLINE VON HEYL – SNAKE EYES statt. Jorn ist für von Heyls Generation von Künstlerinnen und Künstlern eine wichtige Inspirationsquelle und das Œuvre beider Künstler weist formale Parallelen auf.
KURATOR Prof. Dr. Dirk Luckow, Intendant Deichtorhallen Hamburg
ERÖFFNUNG Am Donnerstag, 21. Juni 2018 um 19 Uhr in der Halle für aktuelle Kunst. Parallel zur Asger Jorn-Ausstellung wird die Ausstellung CHARLINE VON HEYL – SNAKE EYES eröffnet.