Das Museum der Moderne Salzburg präsentiert nach vielen Jahren wieder die druckgrafischen Arbeiten von Oskar Kokoschka, die einen zentralen Teil der hauseigenen Sammlung ausmachen, und zeigt diese erstmals im Kontext mit dem Zeitgeschehen ihrer Entstehung. Salzburg, 28. Februar 2018. Mit über 500 Arbeiten bildet das druckgrafische Werk von Oskar Kokoschka (1886, Pöchlarn, AT – 1980 Montreux, CH) eine zentrale Werkgruppe in der Sammlung des Museum der Moderne Salzburg, die sich bis auf wenige Ausnahmen komplett im Bestand befindet. Diese wird nun nach langer Zeit wieder in einer umfassenden Ausstellung am Museum der Moderne Salzburg präsentiert und dabei erstmals die einzelnen Werkgruppen in einen zeithistorischen Zusammenhang gestellt.„Eines meiner Ziele seit Beginn meiner Direktion ist die wissenschaftliche Aufarbeitung der eigenen Sammlungen in Verbindung mit einem innovativen Programm. Der große Zuspruch des Programms mit mehr als 115 000 Besucher_innen im vergangenen Jahr bestätigt die erfolgreiche Neupositionierung des Museums, das mit diesem Ausstellungsprojekt eine wesentliche Fortsetzung erfährt“, so Sabine Breitwieser, Direktorin des Museum der Moderne Salzburg. Die Ausstellung Oskar Kokoschka. Das druckgrafische Werk im Kontext seiner Zeit spannt einen Bogen ausgehend vom umstrittenen Frühwerk über die Porträts aus der Dresdner Zeit des Künstlers bis zu seinem Spätwerk als Bewunderer der griechischen Kunst und Kultur. Das Zeitgeschehen von Kokoschka, mit der er sich in einzelnen Werkphasen kritisch auseinandergesetzt hat, bildet dabei wichtige Referenzpunkte in der Ausstellung, die mit dem Gedenkjahr 2018 zusammenfallen. Gemeinsam mit Egon Schiele gilt Kokoschka als Hauptvertreter und Gründer des Österreichischen Expressionismus. „In Auflehnung gegen die Ästhetik des im Wien der Jahrhundertwende dominierenden Jugendstils entwickelte Kokoschka eine expressive Bildsprache, in der er die Unsicherheit und Zerrissenheit dieser Zeit widerspiegelt“ erklärt Barbara Herzog, Kuratorin der Ausstellung. Während seines Exilaufenthalts in Großbritannien prägte Kokoschka auch maßgeblich den jungen Georg Eisler, dessen Werkschau – ebenfalls über einen großen Sammlungsblock mit einer jüngst erfolgten Schenkung – aktuell noch bis 8. April 2018 im Rupertinum zu sehen ist.
Direktorin: Sabine BreitwieserKuratorin: Barbara Herzog, Assistenz-Kuratorin, Museum der Moderne Salzburg