18 Uhr, Space04: Einleitung und Gespräch mit Nav Haq (Kurator, MuHKA Antwerpen), Haegue Yang (Künstlerin), Barbara Steiner und Katrin Bucher Trantow 19 Uhr, Space04: Offizielle Eröffnung der Ausstellung Ab 20 Uhr, Needle: Union Meeting für Leihgeber/innen VIP’s Union begann 2001 auf dem Artforum in Berlin, weitere Umsetzungen folgten bei Arnolfini, Bristol, im MuHKA Antwerpen, im Bonner Kunstverein und im Leeum, Samsung Museum of Art, Seoul. 2017 adaptierte die Künstlerin die Arbeit für Graz.Ausgangspunkt für alle Orte war, „very important persons“ aus Stadt und Land um einen Stuhl oder Tisch ihrer Wahl für einen „VIP Room“ zu bitten. Das Kunsthaus Graz entschied sich, für das Haus wichtige Personen einzuladen. Diese Leihgaben ersetzten die Möbel des Kunsthauses und veränderten das Erscheinungsbild der Institution über einen Zeitraum von neun Monaten maßgeblich.
In Phase I (22.6.2017–28.01.2018) wurden die Möbel der steirischen VIPs nach Eigenschaften wie Farbe, Typ, Funktion und Material gruppiert. Diese höchst eigenwilligen Sitz-Ensembles waren heterogen, sie bildeten jedoch eine temporäre Gemeinschaft. Phase II (14.2.–2.4.2018) erzeugt bewusst Unsicherheit, indem die Möbel teilweise gekippt, gedreht und auf den Kopf gestellt werden. Sie verlieren ihren Stand und ihre Funktion, sie zeigen sich nicht-repräsentativ und werden vereinzelt.
Auf diese Weise und unterstützt durch verschiedene Gerüche im Raum wird die in Phase I erzeugte Gemeinschaft in Zweifel gezogen und brüchig. Deren automatisch positive Bedeutung wird verworfen, eine gewisse Unsicherheit wird erzeugt. So ermöglicht die Künstlerin ein Innehalten und Überprüfen (Haegue Yang bevorzugt den Begriff „Verlernen“) bisheriger Vorstellungen von Gemeinschaft im Sinne eines reibungslosen Funktionierens. Das Umkippen geschieht mit ausdrücklicher Genehmigung durch die Leihgeber/innen.
Zum Abschluss von VIP’s Union Graz erscheint eine Publikation, die der gesamten Werkserie gewidmet ist.
Ein anderer Ausdruck:Haegue Yang, geboren 1971 in Seoul (KR), lebt und arbeitet in Berlin (DE) und Seoul (KR)
2018 erhielt Yang den renommierten Wolfgang-Hahn-Preis. Seit 2017 ist sie Professorin für Freie Bildende Kunst an der Städelschule in Frankfurt am Main.
Haegue Yang, E T A 1994 – 2018, Museum Ludwig, Köln (2018); Lingering Nous, Centre Pompidou, Paris (2016); An Opaque Wind Park in Six Folds, Serralves Museum of Contemporary Art, Porto (2016); The Malady of Death: Écrire and Lire (beaufragt von M+), Hong Kong (2015); Shooting the Elephant象 Thinking the Elephant, Leeum, Samsung Museum of Art, Seoul (2015); Come Shower or Shine, It Is Equally Blissful, Ullens Center for Contemporary Arts UCCA, Beijing (2015); Family of Equivocations, Museum of Modern and Contemporary Art, Strasbourg (2013); Accommodating the Epic Dispersion, Haus der Kunst, München (2012); Arrivals, Kunsthaus Bregenz (2011); Voice and Wind, New Museum, New York (2010); und Asymmetric Equality, REDCAT, Los Angeles (2008)