Mit Werken von Francisco Goya (1746–1828), Sergei Eisenstein (1898–1948) und Robert Longo (1953) liefert die Ausstellung PROOF Einblicke in die besonderen Haltungen, aus denen heraus Künstler die sozialen, kulturellen und politischen Komplexitäten ihrer jeweiligen Zeiten reflektieren.Über Epochen und Kontinente hinweg, erfahren die drei Künstler die Turbulenzen eines Jahrhundertwechsels als auch die seismischen Auswirkungen von Revolution, Bürgerrechtsbewegungen und Krieg. Jeder von ihnen arbeitet medienübergreifend – von der Malerei und Druckgrafik bis hin zur Skulptur, zum Film und zur Performance –, und doch kehren alle immer wieder zur Zeichnung als Hauptwerkzeug gedanklicher Artikulation zurück. In ihren schwarz-weißen Darstellungen sozialer Auswirkungen von Politik und Macht experimentieren alle drei Künstler auf ihre Art mit narrativen Bildformen, um Zeitgeschehnisse festzuhalten und ein leidenschaftliches Porträt der sie umgebenden Welt zu zeichnen.
Goya wählte im 18./19. Jahrhundert das Medium Druckgrafik für seine gesellschaftskritischen Werkzyklen und eindringlichen Kriegsbilder. Eisenstein thematisiert seit den 1920er Jahren die russische Geschichte in Filmklassikern wie »Panzerkreuzer Potemkin« (1925) oder »Iwan der Schreckliche« (1945). Der New Yorker Künstler Robert Longo setzt sich in seinen bis zu 7,5-Meter großen Zeichnungen mit brennenden Themen der Gegenwart wie Terrorismus, Flüchtlingsbewegungen, moderne Kriegsführung und Symbole der Macht auseinander.
Die von Kate Fowle in Zusammenarbeit mit Robert Longo kuratierte Ausstellung PROOF beinhaltet mehr als vierzig Skizzen Eisensteins neben einer Auswahl seiner Filme, die raumgreifend in Slow Motion projiziert werden, so dass jedes Einzelbild in seiner Eigenständigkeit erlebbar wird. Über fünfzig Aquatinta-Radierungen aus allen vier Werkzyklen Goyas werden vom Zentralen Staatlichen Museum der Zeitgeschichte Russlands ausgeliehen und circa zwanzig von Longos großformatigen Zeichnungen der letzten sieben Jahre von internationalen Sammlungen zur Verfügung gestellt.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Garage Museum of Contemporary Art in Moskau und dem Brooklyn Museum New York.