Im Jahr 2016 erwarb das Staatliche Museum Schwerin ein bisher unbekanntes Selbstbildnis von Friederike Juliane von Lisiewska (1769 – 1856). Die Künstlerin, die ihre Jugend in Ludwigslust verbrachte, konnte als eine von nur vier Frauen als vollwertiges Mitglied neben ihren männlichen Kollegen an der Kunstakademie in Berlin studieren und war damit eine Ausnahmeerscheinung in ihrer Zeit.Friederike Juliane von Lisiewska stammte aus einer angesehenen Berliner Künstlerfamilie, in der auch die Frauen als Malerinnen Erfolge feierten. Bekanntestes Beispiel ist Anna Dorothea Therbusch, der eine internationale Karriere gelang. Voller Energie begann auch Friederike Juliane von Lisiewska ihr Studium in Berlin, doch fehlten ihr bald die Aufträge und die Anerkennung als Malerin, ein Schicksal, dass sie mit vielen Kolleginnen teilte. Eine Bewerbung in Schwerin als erste weibliche Hofmalerin schlug der Herzog Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin aus.
Neben dem neu erworbenen Selbstbildnis ist der kleine, aber erlesene Bestand der Gemälde der Künstlerin in der Kabinettausstellung zu sehen, die einen Beitrag zur heute immer noch wenig bekannten Geschichte der Künstlerinnen um 1800 leisten möchte.