In einer Doppelausstellung unter dem Titel Bestandsaufnahme Gurlitt präsentieren das Kunstmuseum Bern und die Bundeskunsthalle in Bonn zeitgleich eine Auswahl von Werken aus dem Nachlass von Cornelius Gurlitt. Erstmals werden die Werke, die der Kunsthändler Hildebrand Gurlitt in den 1930er- und 1940er-Jahren erworben hatte, im historischen Kontext gezeigt. Die Ausstellungen widerspiegeln den aktuellen Forschungsstand zum «Kunstfund Gurlitt».Unter dem Titel «Entartete Kunst» – beschlagnahmt und verkauft zeigt das Kunstmuseum Bern rund 160 Werke, von denen die meisten als «entartete Kunst» in deutschen Museen beschlagnahmt worden waren. Diese Bestände umfassen hauptsächlich Arbeiten auf Papier, darunter herausragende Kunstwerke des Expressionismus, der konstruktiven Kunst und der Neuen Sachlichkeit. Gleichzeitig werden in der Ausstellung die politischen Vorgänge thematisiert, die zur Diffamierung der Moderne als «entartet» und deren Zerstörung und Verkauf führten. Der Schwerpunkt der Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn (03. November 2017 bis 11. März 2018) liegt auf NS-verfolgungsbedingt entzogenener «Raubkunst», deren Herkunft noch nicht abschliessend geklärt werden konnte.
Die beiden Ausstellungen werden von einem gemeinsamen Beirat begleitet: Esther Tisa Francini, Gilbert Lupfer, Uwe M. Schneede, Hermann Simon und Shlomit Steinberg.
Die Bonner Ausstellung mit Titel Der NS-Kunstraub und die Folgen wird vom 13. April bis 01. Juli 2018 im Kunstmuseum Bern gezeigt. Eine weitere Station ist für Herbst 2018 im Martin-Gropius-Bau in Berlin geplant.
Kuratoren: Nikola Doll, Matthias Frehner, Georg Kreis und Nina Zimmer