Georg Eisler, Straßenkampf, 1974, Öl auf Leinwand, © Museum der Moderne Salzburg - Schenkung des Georg und Alice Eisler Stiftungsfonds für bildende Künstler und Komponisten, Foto: Rainer Iglar, © Bildrecht, Wien; Georg Eisler, Straßenkampf, 1974, Öl auf Leinwand, © Museum der Moderne Salzburg - Schenkung des Georg und Alice Eisler Stiftungsfonds für bildende Künstler und Komponisten, Foto: Rainer Iglar, © Bildrecht, Wien; - Mit freundlicher Genehmigung von: museumdermoderne

Was: Ausstellung

Wann: 18.11.2017 - 08.04.2018

Anlässlich einer großzügigen Schenkung des Georg und Alice Eisler- Stiftungsfonds für bildende Künstler und Komponisten widmet das Museum der Moderne Salzburg dem Maler Georg Eisler eine umfassende Einzelausstellung im Rupertinum. Gemeinsam mit Werken aus dem vorhandenen Bestand wird die Schenkung erstmals präsentiert.

Salzburg, 30. Oktober 2017. Georg Eisler (1928–1998…

Anlässlich einer großzügigen Schenkung des Georg und Alice Eisler- Stiftungsfonds für bildende Künstler und Komponisten widmet das Museum der Moderne Salzburg dem Maler Georg Eisler eine umfassende Einzelausstellung im Rupertinum. Gemeinsam mit Werken aus dem vorhandenen Bestand wird die Schenkung erstmals präsentiert.

Salzburg, 30. Oktober 2017. Georg Eisler (1928–1998 Wien, AT), Sohn des Komponisten Hanns Eisler und der Sängerin Charlotte Eisler, wuchs nach Stationen in Moskau und Prag in Großbritannien auf und kehrte 1946 als einer von wenigen Exilant_innen nach Wien zurück. Im Mittelpunkt seiner künstlerischen Arbeit steht der Mensch – als individuelle Persönlichkeit wie auch als Teil einer Masse im sozialen Gefüge der anonymen Großstadt. Eisler malt und zeichnet gehetzte Fußgänger_innen, Marktbesucher_innen, gelangweilte Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Voyeure in Bars. Neben Porträts von Zeitgenoss_innen und Werken, die Szenen in Kaffeehäusern und Nachtclubs zeigen, bilden Eislers Arbeiten zu öffentlichen Demonstrationen den Höhepunkt der Ausstellung – ein Thema, das vor dem Hintergrund aktueller politischer Entwicklungen eine neue Brisanz entfaltet. Unverblümt zeigt und kritisiert Eisler in seinen realistisch- expressiven Bildern die Übermacht und Willkür der Exekutive. „Georg Eislers politische Bilder haben bis heute nichts an Aktualität eingebüßt, weshalb wir dieser Werkgruppe auch ein besonderes Augenmerk widmen. Mit dieser Ausstellung laden wir zu einer Neubetrachtung seines Werks ein, insbesondere im Kontext der Wiederbelebung gegenständlicher expressionistischer Malerei. Mein besonderer Dank gilt dem Georg und Alice Eisler-Stiftungsfonds für die großzügige Schenkung und der leider kürzlich verstorbenen Susanne Berchtold, Mitglied im Stiftungskuratorium“, so Sabine Breitwieser, Direktorin am Museum der Moderne Salzburg. Die Schenkung sowie ausgewählte Werke aus dem insgesamt nun über dreihundert Arbeiten umfassenden Bestand von Werken Georg Eislers im Museum der Moderne Salzburg werden erstmals in den Ausstellungsräumlichkeiten des Rupertinum auf den Ebenen [1] und [2] gezeigt. Direktorin Sabine Breitwieser und die ehemalige Sammlungsleiterin Beatrice von Bormann, die die Schenkung in die Wege geleitet hat, konnten aus dem Nachlass eine großzügige Auswahl von zentralen Werken treffen. Neben Gemälden und Papierarbeiten zu Themen wie „Heimkehr und Erinnerung an das Exil“ und „Jazz und Nachtclubs“ liegt das Hauptaugenmerk der Ausstellung auf Bildern von Menschenansammlungen, Demonstrationen und gewalttätigen Konfrontationen zwischen Polizei und Demonstrant_innen („Masse und Macht“).

Georg Eisler floh zusammen mit seiner Mutter 1939 nach Großbritannien. Dort erfuhr er an diversen Kunstschulen seine erste künstlerische Prägung, insbesondere auch durch Privatunterricht bei Oskar Kokoschka. Nach seiner Rückkehr nach Wien 1946 scheiterte sein Aufnahmegesuch an der Akademie der bildenden Künste. Herbert Boeckl nahm ihn jedoch in seine „Abendakt“-Kurse auf, die er über mehrere Jahre besuchte. Mit seiner Entscheidung, trotz der führenden Rolle der Abstraktion in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts weiterhin gegenständlich zu malen, knüpfte Georg Eisler nicht nur an die österreichische Moderne, sondern auch an die School of London an. Von 1968 bis 1972 war Eisler Präsident der Wiener Secession und in dieser Eigenschaft Initiator zahlreicher Ausstellungen. Er ging Lehrtätigkeiten nach und hatte Gastprofessuren im In- und Ausland inne, unter anderem als Leiter der Klassen für Malerei und Zeichnung an der Salzburger Sommerakademie von 1981 bis 1996. Georg Eisler verstarb am 15. Januar 1998 in Wien.

Katalog zur AusstellungGeorg Eisler. Welt-AnschauungHg. von Sabine Breitwieser für das Museum der Moderne Salzburg. Mit Texten von Susanne Berchtold, Beatrice von Bormann ,Sabine Breitwieser / Barbara Herzog, und einem Interview von Patrick Werkner mit Georg Eisler Deutsche Ausgabe Hirmer Verlag, MünchenBroschur, 28 x 24 cm, 216 Seiten, 326 Abbildungen ISBN 978-3-7774-2959-5Direktorin: Sabine Breitwieser, Museum der Moderne Salzburg Kuratorin: Barbara Herzog, Kuratorische Assistentin; mit Christina Penetsdorfer, Assistenz Kuratorin, und Tina Teufel, Kuratorin, Museum der Moderne Salzburg. Initiierende Kuratorin: Beatrice von Bormann, Kuratorin, Stedelijk Museum, Amsterdam

Tags: Druckgrafiken, Georg Eisler, Malerei

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