Die Sprachmöglichkeit zwischen Mensch und Maschine durch Programmieren von Software und Schreiben von Algorithmen ermöglicht in seiner künstlerischen Untersuchung eine neue Betrachtungsweise des generativen Prozesses. Wurde das Generative ursprünglich als Abgabe des individuellen Subjekts und als unkritischen Einsatz von Programmcode zur Berechnung eines Endwerks beschrieben, setzen sich heute zahlreiche KünstlerInnen mit den erweiterten Handlungsräumen, Ausdrucksmöglichkeiten und der performativen Qualität von Code auseinander. Diese Befragung des Codes beschränkt sich jedoch nicht nur auf seine künstlerischen Qualitäten, sondern greift häufig auf eine Untersuchung seiner gesellschaftlichen, politischen und technologischen Bedeutungen über und bricht gleichzeitig mit der Zuschreibung als reines Werkzeug.Die Ausstellung versammelt künstlerische Experimente, Fragen und Definitionen, die das Generative reflektieren und eine individuelle Kontextualisierung finden. In der Aneignung eines generativen Prozesses verstehen die KünstlerInnen Programmcode weniger als Handwerk, sondern als künstlerische Ausdrucksmöglichkeit und erweiterten Handlungsraum. „Processing“ zeigt daher intime Einblicke genau so wie gesellschaftskritische Reflexionen und widmet unterschiedlichsten Vorstellungen und Verhandlungen der/des programmierenden KünstlerIn eine Plattform. In Formaten wie der Grafik, generativen Filmen, Skulpturen oder Robotern werden in der Ausstellung verschiedene Manifestationen des Generativen untersucht und besprochen. Darin werden Fragen der lyrischen Qualität des Codes, die Verschränkung von virtuellem und physischen Raum, der Bedeutung der Zufälligkeit und der Programmierung als globaler Sprache nachgegangen.