Zeitgleich mit der documenta 14 in Athen eröffnet die Ausstellung „Maria Lassnig. The Future is Invented with Fragments from the Past“ in der Municipal Gallery of Athens, einer der renommiertesten Kunstinstitutionen des Landes.Die Schau ist das letzte Ausstellungsprojekt, das Maria Lassnig noch persönlich mit Kurator Hans Ulrich Obrist entwerfen konnte. Im Fokus stehen signifikante Werke, die das Verhältnis der Künstlerin zur klassischen Antike, Mythologie und zur besonderen griechischen Landschaft widerspiegeln.
Die Ausstellung ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Kurator Hans Ulrich Obrist, dem künstlerischen Leiter der Municipal Gallery of Athens Denys Zacharopoulos sowie dem Vorstandsvorsitzenden der Maria Lassnig Stiftung Peter Pakesch.
Die historische Größe der Künstlerin Maria Lassnig wird durch das Zusammenspiel mit der documenta, der weltweit wichtigsten Ausstellungsreihe für zeitgenössische Kunst, einmal mehr akzentuiert. Schon zu Lebzeiten war Maria Lassnigs Werk auf der documenta 7 (1982) und auf der documenta X (1997) vertreten. Zudem zählt Ausstellungskurator Hans Ulrich Obrist, Weggefährte und Freund von Maria Lassnig, zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der Kunstwelt. Auch von Schriftstellerin Friederike Mayröcker, Lassnigs langjähriger Vertrauter, kommt ein wichtiger Beitrag – der poetische Ausstellungstitel „Die Zukunft wird mit Fragmenten der Vergangenheit erfunden“.
Die vielfältigen Leihgaben werden von der Maria Lassnig Stiftung, die das Projekt maßgeblich unterstützt, und von bedeutenden österreichischen Sammlungen zur Verfügung gestellt. Präsentiert werden rund 50 Werke – Gemälde und Papierarbeiten, insbesondere Aquarelle –, die Motive der griechischen Mythologie und deren umfassenden wie ständigen Austausch mit allen mediterranen Zivilisationen aufgreifen. Obwohl diese Arbeiten der Künstlerin wenig bekannt sind, lassen sich auch in ihnen die für Lassnig charakteristischen Merkmale finden: das Körperbewusstsein, die malerische Wiedergabe von Innen- und Außenwelt sowie Tierdarstellungen und Naturansichten. Die Ausstellung verdeutlicht in einer ungewöhnlichen Auswahl Maria Lassnigs einzigartige Bildsprache, in der die Künstlerin Wissenschaft mit subjektivem Gefühlsleben und mediterrane Landschaften mit Figuren der antiken Mythologie verbindet.
Das Begleitprogramm mit Vorführungen von Lassnigs filmischem Oeuvre und wissenschaftlichen Vorträgen soll dabei helfen, die Inhalte der Ausstellung im akademischen Bereich zu vertiefen und dem griechischen Publikum näherzubringen. Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Katalog im Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln, in englischer und griechischer Sprache mit Texten von Daniela Hammer-Tugendhat, Hans Ulrich Obrist, Peter Pakesch, Ingrid Rowland, Elisabeth Schlebrügge, Amy Sillman und Denys Zacharopoulos. Die Publikation wird auch durch die Unterstützung des Bundeskanzleramts Österreich ermöglicht.