Als Würdigung des eindrucksvollen Schaffens von Heribert Mader präsentiert Galerie Szaal in den Prunkräumen des Palais Ferstel eine ebenso umfang- wie abwechslungsreiche Ausstellung mit über 20 Ölgemälden, Aquarellen und Sepia-Arbeiten dieses bedeutenden österreichischen Künstlers.Seit nunmehr vier Jahrzehnten ist das Urbane das vorrangige und nachdrückliche Thema in Maders künstlerischen Werken. Vor allem Venedig, New York, London und Paris sind die prägnanten Schauplätze.
Obwohl sich sein Œuvre auf den ersten Blick durch Wirklichkeitstreue auszeichnet, ist es das Licht, das in jedem Gemälde als Hauptdarsteller fungiert. Oftmals durch glitzernde Spiegelungen von Wasserflächen verstärkt, wirkt das Licht allerdings nicht nur als wesentliche kompositorische Komponente, sondern transzendiert die Realität gleichsam im malerischen Prozess.
Das leidenschaftliche Interesse des Künstlers gilt der Wahrnehmung und damit der Beziehung des Menschen zu der ihn umgebenden äußeren Welt. Der sensiblen Erforschung dieser Wahrnehmung als Membran zwischen subjektivem Sehen und objektiver Wirklichkeit widmet sich
Mader in seinen Werken vorbehaltlos. Seine Gemälde ergründen also die raison d´être der menschlichen Existenz inmitten von Metropolen des 21. Jahrhunderts. Dabei verzichtet Mader absichtlich auf die Darstellung von Personen, denn Figuren sind immer Träger spezifischer Schicksale, machen ein Bild „literarisch“. Maders Ziel ist es jedoch, die Kunst von narrativen Inhalten zu befreien, gleichzeitig aber das Pulsieren städtischer Lebensräume erfahrbar zu machen.
Der malerische Stil, der die kosmopolitischen Städtebilder Heribert Maders auszeichnet, ist von zurückhaltender Farbigkeit, eine Grundintention, die nicht nur die Aquarelle des Künstlers prägt, sondern auch dessen Ölgemälde, deren wahre Kraft sich in eben dieser äußeren Reduktion offenbart; „denn das Nichtgemalte ist das eigentlich Gegenständliche jedes Werks.“ (Walter Koschatzky)
Sonntag, 5. März um 15.30 Uhr bei Galerie Szaal im Großen Ferstelsaal: Zur Ausstellung spricht Dr. Franz Smola, Sammlungskurator am Leopoldmuseum Wien.
Anschließend findet die Buchpräsentation „Herbert Mader – 80“ in Anwesenheit des Künstlers statt.