wir zeigen bis 18. März 2017 die Ausstellung "Informelle Bilder 1956-1962" mit einer Auswahl früher Werke von Andrew Molles. Diese vielseitige und bemerkenswerte Künstlerpersönlichkeit wurde 1907 in Middletown, Kalifornien geboren. Ein Studium an der Sorbonne (Philosophie, Literatur, Journalistik) führte ihn 1929 nach Europa. Mitte der 50er Jahre kam er nach Wien. Er blieb in Österreich und starb 1975 in seinem Atelierhaus in Rohrau, NÖ.Seine schon in Los Angeles erwachte Liebe zur bildenden Kunst wurde in der „Kulturstadt“ Wien zum Lebensmittelpunkt, er war besessen von seiner Malerei, arbeitete viel und war bei Ausstellungen zunehmend erfolgreich. Er war einer der wenigen Künstler die sowohl in der Galerie nächst St. Stephan (1965 mit informeller Malerei) als auch in der Galerie im Griechenbeisl (1969 mit den geometrischen Bildern) seine Werke präsentieren konnte. Das qualitativ und quantitativ beachtliche Werk, das Andrew Molles in knapp 2 Jahrzehnten schuf, läßt sich grob in 2 Phasen teilen: 1956 - 1962 widmete sich Molles der informellen und abstrakten Malerei. Hier lassen sich ca. ein Dutzend unterschiedliche Werkgruppen finden. Sobald der Maler ein Thema seinem Empfinden nach erschöpfend behandelt hatte langweilte es ihn und er versuchte sich an etwas komplett Neuem.
1966 startete er dann mit einer Serie „Isometrischer“ Bilder im Stile der Op-Art, die das Ende seiner informellen Werkphase bedeutete. In einem Interview in einer deutschen Tageszeitung begründete Molles dies damit, dass die Welt Mitte der 60er Jahre chaotisch genug geworden sei. Er wolle wenigstens in seine Malerei Ordnung bringen und gegen das Chaos protestieren.
Wir konnten seinerzeit den Nachlass des Malers vom "Archiv Molles" (Präsident Peter Baum) erwerben und zeigen heuer Bilder aus der ersten Werkphase des Künstlers. Neben Ölbildern auf Leinwand präsentieren wir auch eine Reihe noch nie gezeigter Papierarbeiten des Künstlers, die sowohl als Skizzen als auch als ausgeführte Bilder einen großen Reiz ausüben und sehr preiswert sind.
Im kommenden Jahr konzentrieren wir uns dann in einer eigenen Präsentation auf die Arbeiten der Geometrischen Abstraktion.