Seit mehr als 40 Jahren zählt der 1938 in San Francisco geborene Richard Serra zu den einflussreichsten Künstlern der Gegenwart. Die Ausstellung fokussiert einen Teilbereich seines Werks, der bislang im europäischen Ausstellungsbetrieb und darüber hinaus unterrepräsentiert geblieben ist: Serras Filme und Videos. Zwischen 1968 und 1979 produzierte der Künstler 15 Filme und 6 Videos. Sie lieferten bedeutende Impulse für den künstlerischen und experimentellen Umgang mit beiden Medien.Darüber hinaus bezog Serra eine Reihe von Personen in sein filmisches Schaffen mit ein, die im Bereich der Kunst- und Filmgeschichte ihre eigene Bedeutung erlangt haben, darunter Joan Jonas, Nancy Holt und Babette Mangolte. Über vier Monate lang wird die Ausstellung das Material, das insgesamt etwas mehr als 5 Stunden umfasst, erstmals fast vollständig im Originalformat zeigen. Das Projekt soll Serras Filme und Videos sowohl an ein breiteres Publikum vermitteln als auch für die weitere Erforschung zugänglich machen. Bekannt wurde Serra durch teilweise monumentale Aussenskulpturen aus Stahl, mit denen er ab den 1970er Jahren immer wieder öffentliche Debatten provozierte, und durch zahllose Innenraumskulpturen wie die sogenannten Splash- und Prop-Pieces sowie (häufig ortsspezifische) Papierarbeiten.