Die grosse Sommerausstellung 2017 ist dem Künstler Wolfgang Tillmans (*1968) gewidmet.Im Zentrum der Ausstellung steht das Studio als Arbeitsraum, in dem seine Fotografien ein erstes Mal getestet und produziert werden – und als sozialer Ort, an dem sich ein wichtiger Teil von Tillmans‘ Leben abspielt. Ein komplexes Gebilde also, das in unterschiedlicher Form in die Bilder einfliesst. Die Ausstellung entwickelt sich entlang von Bildern aus dem Studio – Atelierbildern, Stillleben oder Porträts. Gleichzeitig liefern solche Bilder Ansatzpunkte, von denen aus in der Ausstellung Tillmans‘ aussergewöhnliche Bildexperimente und die daraus entstehenden völlig neuen Bilderfindungen vertieft werden. An dieser Stelle kommen auch Musik und Film ins Spiel.Bekannt wurde Tillmans seit den frühen 1990er Jahren mit heute ikonischen Bildern über das Lebensgefühl einer ganzen Generation und Jugendkultur, von der er selber Teil war, und die zuvor keine eigenen Bilder hatte. Doch schon bald und immer stärker erweiterte er den Fokus, er nutzte das Experimentieren mit den Mitteln der Fotografie zum Erfinden einer neuen Bildsprache – Arbeiten, die mit Kamera und ohne Kamera entstehen; Fotografien, als C-Prints auf Fotopapier, als Inkjet Prints auf Papier oder mit dem Fotokopierer entstanden.
Bilder an den Grenzen des Sichtbaren zu machen steht im Zentrum des Schaffens von Tillmans. Sichtbarkeit zu provozieren oder sie umgekehrt zu verunklären ist sein Antrieb. Dazu hat Tillmans seit den späten 1980er Jahren ein ausserordentliches und überaus einflussreiches Oeuvre geschaffen.
Die Ausstellung ist die erste umfassende Auseinandersetzung mit dem Medium der Fotografie in der Fondation Beyeler. Sie entsteht in enger Zusammenarbeit mit Wolfgang Tillmans. Neben einer umfassenden Auswahl von C-prints und Inkjet Prints werden auch Film- und Tonarbeiten Teil der Ausstellung sein.