Mit der 100sten Ausstellung seit der Eröffnung im November 2002 richtet die kunst galerie fürth wieder einmal den Blick auf die Metropolregion und die Kunstszene vor Ort.Axel Voss wurde 1966 in München geboren, aber seit seinem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg Anfang der 1990er Jahre ist er mehr und mehr Franke und Fürther geworden, der seiner neuen Heimat herzlich, aber niemals unkritisch gegenübersteht. Inzwischen hat er in der Metropolregion als Zeichner und Siebdrucker mit einem Faible für das Medium Comic Anerkennung gefunden. Sein bevorzugtes Medium sind vielfarbige Siebdrucke mit bis zu zwanzig Farben, die in aller Regel ein urbanes Szenario entwerfen und auf teilweise drehbuchartigen Entwürfen beruhen. Der Bezug zum Comic ergibt sich ganz einfach aus der Ästhetik der Umrisslinie, die er sehr gerne nutzt. Es gibt Einzelmotive, aber auch Serien zu bestimmten Städten (Moskau, London, Nürnberg, Shanghai und Fürth) oder Ländern (China). Der eigenwillige Titel der Schau wird aus solchen Motiven heraus plausibel.
Es existieren inzwischen zudem 3-D-Siebdrucke oder Siebdruck-Leuchtkästen. Aber allem liegen selten bis nie gezeigte Zeichnungen mit schwarzer Tusche zu Grunde, die natürlich nicht ganz so populär sind wie die (viel-)farbigen Siebdrucke. Die Ausstellung wird aber davon eine Auswahl zeigen!
Man kann Axel Voss` Zeichenstil gewissermaßen als klassisch bezeichnen, weil die Personen zumeist eingefroren wie bei einem Filmstill sind und die Zeichnungen voll mit Details.Er begnügt sich nicht mit Andeutungen. Die äußere Welt dient ihm als Anregung für Geschichten und Motive, was aber nicht heißt, dass er lediglich Realitätspartikel montiert oder veristisch alles wiedergeben wollte. Nicht nur die großen Blätter haben einen Cinemascope-Effekt, etwas ausgesprochen Breitwandhaftes. Enorm hohen Aufwand betreibt er bei der Technik, mit der seine Siebdrucke vorbereitet und hergestellt werden. Die Filme werden per Hand oder am Computer oder als Verbindung beider Möglichkeiten erstellt. Die Farben leuchten immens, die Details sind akribisch gezeichnet und gedruckt. Die Klarheit und Strukturiertheit dieser Technik liebt er, und dass er keine Unikate, sondern (kleine) Auflagen drucken kann, beruhigt seinen Anti-Elitismus.