Unsere neue, große Ausstellung „DER ROTE FADEN - Gedanken Spinnen Muster Bilden“ wurde gestern erfolgreich durch Dr. Ina Hartwig (Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main), Dr. Eva Ch. Raabe (Kommissarische Leitung und Kustodin Ozeanien am Weltkulturen Museum) sowie Vanessa von Gliszczynski (Kuratorische Leitung der Ausstellung und Kustodin Südostasien am Weltkulturen Museum) eröffnet.All denjenigen von Ihnen, die bereits da waren, danken wir herzlich für Ihren Besuch und Ihre Beiträge in Hörfunk, Fernsehen und Printmedien! Denjenigen von Ihnen, die es zeitlich noch nicht einrichten konnten, bieten wir das gesamte Pressematerial zum Herunterladen auf unserer Website an. Dort finden Sie u.a. das Begleitprogramm zur Ausstellung, das einen zusätzlichen Anlass bieten dürfte den ROTEN FADEN zu besuchen und sich von Exponaten und Fragestellungen wie diesen anregen zu lassen:
Warum bildete ein Webstuhl die Grundlage für den ersten Computer? Weshalb stammen so viele Mathematiklehrer in Peru aus Weberfamilien? Und wieso sagt man auf Sumba, dass die Kinder im Leib der Mutter gesponnen werden?
Fäden, Stoffe und Muster begleiten uns wie selbstverständlich in unserem Alltag. Weltweit prägen textile Begriffe unseren Sprachgebrauch, unsere Erzählungen und Mythen. Die Herstellung von Textilien stimuliert unser räumliches Vorstellungsvermögen und mathematisches Denken.
DER ROTE FADEN reflektiert und präsentiert die kulturell vielseitigen Techniken der Textilproduktion – ausgehend von den Sammlungen aus den Amerikas, Südostasien, Ozeanien und Afrika. Viele Werkzeuge, Fasern, Stoffe und andere Objekte werden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert: ein mit Silberfäden durchwirkter Ikat-Schal aus Java, eine präkolumbische Koka-Tasche aus den Anden, ein Umhang – Statussymbol der Maori – sowie fein bestickte Raphia-Plüsche aus Zentralafrika.
Im Rahmen der Ausstellung widmen sich auch Künstlerinnen und Komponisten den Textilien und ihrer Symbolkraft, ihren Bedeutungen und aktuellen Zusammenhängen. Junge Komponisten der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) übersetzen indonesische Stoffe aus der Sammlung des Weltkulturen Museums in moderne Klangteppiche. Die Verbindung der textilen und der digitalen Welt visualisieren zwei Künstlerinnen mit Installationen. Ausgehend von geflochtenen Körben der Sammlung Amerikas zeigen nordamerikanische Künstlerinnen die poetischen Zusammenhänge zwischen Text und Textur wie auch Aspekte ihrer indigenen Identität auf. Frankfurter Jugendliche produzieren einen eigenen Film zu Fragen alternativer Textilherstellung. Eine Begleitpublikation mit wissenschaftlichen und künstlerischen Beiträgen sowie mit umfassendem Bildmaterial erscheint auf Deutsch und Englisch im Kerber Verlag.