In diesem Rahmen sprachen die französische Body-Art- und Performance-Künstlerin ORLAN sowie die Künstlerin und Philosophin Elisabeth von Samsonow über ihren persönlichen und künstlerischen Zugang zum diesjährigen Thema. Beide sind auch Teil des mehrstündigen performativen Interviewmarathons „Seeking Beauty“ am Dienstag im MAK – ein Programmhighlight.

ORLAN wurde Anfang der 1990er-Jahre durch operative Eingriffen bekannt, mit denen sie ihr Aussehen berühmten Vorbildern der Kunstgeschichte anzunähern versuchte. Zum Thema Schönheit meint sie: „Schönheitsideale langweilen mich. Neugierig werde ich, wenn etwas Überraschendes den Blick auf sich zieht, wenn bestehende Normen in Frage gestellt werden.“

Die an der Akademie der bildenden Künste Wien lehrende Philosophin und Künstlerin Elisabeth von Samsonow wird beim Interviewmarathon eine Performance zeigen. Auf die Frage nach der Bedeutung von Schönheit für ihre Kunst antwortet sie: „Schönheit ist eine Form der Protuberanz, ein Strahlungsmoment. In meiner Kunst bezeichnet sie den Fluchtpunkt, an welchem sich das Komische, das Tiefsinnige, das Alte und das Neue überschneiden. Es ist eigentlich ein Moment der Transformation, eine Erregung auf Seiten des Wahrnehmenden.“

Neben dem Interviewmarathon wartet die VIENNA ART WEEK in den nächsten Tagen mit einem abwechslungsreichen Veranstaltungsreigen aus hochkarätigen Ausstellungseröffnungen, Führungen, Touren in Künstlerstudios, Diskussionen und Vorträgen sowie Performances etc. auf. Zu den weiteren Höhepunkten zählen der Open Studio Day am Samstag, an dem rund 70 Künstlerinnen und Künstler ihre Studios öffnen und Blicke hinter die Kulissen der Kunstproduktion erlauben, der Family Art Day am Sonntag mit Kunsterlebnissen für die ganze Familie und das internationale Kuratorenprogramm Curators’ Picks.

Der künstlerische Leiter der VIENNA ART WEEK, Robert Punkenhofer, freut sich über das geballte Kunstgeschehen in der Stadt: „Auch im zwölften Jahr der VIENNA ART WEEK überrascht die hiesige Kunstszene mit ihrer beeindruckenden Vielfalt und Produktivität.“

Die heimische Kunstszene zu stärken und zu internationalisieren ist das zentrale Bestreben des Art Cluster Vienna, zu dem sich 2004 führende Kunstinstitutionen zusammengeschlossen haben. Damit fiel auch der Startschuss für die VIENNA ART WEEK, die sich seitdem von einem exklusiven Kunstevent zu einem intensiv besuchten hochkarätigen internationalen Kunstfestival entwickelt hat: Heuer werden wieder mehr als 30.000 Gäste erwartet.

„Die VIENNA ART WEEK ist längst zu einer Institution geworden, die mit ihrem vielseitigen Festivalkalender Kunstexperten und Kunstinteressierte gleichermaßen anspricht“, so Martin Böhm, Präsident des Art Cluster Vienna.