Don Quijote und sein Knappe Sancho Panza, Stabmarionetten von Kontanza Kavrakova-Lorenz, Puppentheater Erfurt, 1984. Schenkung Theater Waidspeicher, Erfurt. Copyright: SKD, Foto: Frank Höhler Don Quijote und sein Knappe Sancho Panza, Stabmarionetten von Kontanza Kavrakova-Lorenz, Puppentheater Erfurt, 1984. Schenkung Theater Waidspeicher, Erfurt. Copyright: SKD, Foto: Frank Höhler - Mit freundlicher Genehmigung von: skd

Was: Ausstellung

Wann: 02.03.2016 - 26.02.2017

Am Anfang war das Buch … und dann kam im Kopf des Lesers das Bild hinzu. Heute entstehen die meisten Puppenspiele — seien sie nun für Kinder oder Erwachsene gedacht — nach beliebten Büchern. Große literarische Stoffe sind dankbare Vorlagen für anspruchsvolle Inszenierungen. Der Held des Theaterstückes kann nach eigener Vorstellung „maßgeschneidert“ werden, wie es so nur im…
Am Anfang war das Buch … und dann kam im Kopf des Lesers das Bild hinzu. Heute entstehen die meisten Puppenspiele — seien sie nun für Kinder oder Erwachsene gedacht — nach beliebten Büchern. Große literarische Stoffe sind dankbare Vorlagen für anspruchsvolle Inszenierungen. Der Held des Theaterstückes kann nach eigener Vorstellung „maßgeschneidert“ werden, wie es so nur im Puppentheater möglich ist. Und so werden die Helden der Bücher vom Betrachter sofort erkannt.

Ein ungleiches Paar wie der Büchernarr und Möchtegern-Held Don Quijote und sein einfältiger, aber bodenständiger Diener Sancho Panza thematisieren die Fantasie selbst in ihren absurdesten Erscheinungsformen. Genauso ergiebig sind die ungeheuerlichen Lügengeschichten des Barons Münchhausen oder die geheimnisvollen Machenschaften des Bösewichts Capricorn aus dem ungewöhnlich erfolgreichen Jugendroman „Tintenherz“. Wo endet das Buch und wo beginnt das Leben? Gulliver begibt sich auf seinen Reisen ins Land der Riesen und nach Liliput und lernt dort viel über sich selbst. Ob „Alice im Wunderland“ oder „Der kleine Prinz“; mit solch poetischen Stoffen können Puppenbühnen sehr zur Freude ihres Publikums die Grenzen des Machbaren ausloten.

Für die etwas kleineren Kinder sind Max und Moritz heimliche Helden, weil sie die Grenzen des Erlaubten frech überschreiten und natürlich der keck gewitzte Kater Findus, der zusammen mit dem alten Pettersson die kniffligsten Alltagsprobleme allein durch Zusammenhalt und Fantasie verblüffend unkonventionell löst. Die Illustrationen der Bücher so in die Sprache des Theaters umzusetzen, dass allen Fantasien der Leser Raum gegeben wird, ist eine hohe Kunst. Das Theater schafft aus der zweidimensionalen Bildvorlage eine dreidimensionale Verlebendigung. Die Bücherhelden treten förmlich aus dem Buch in die Realität des Augenblicks.

Die Ausstellung führt in die unterschiedlichsten Fantasiewelten. Sie zeigt Entwürfe, Bühnenbilder und Figuren, und sie lässt sich erobern, bespielen und beleben. Bücherwürmer und Leseratten können nach Herzenslust schmökern, malen und ausprobieren, und angehende Regisseure können ihre eigenen Stücke auch gleich auf der Probebühne vorführen.

Capricorn, Handstockpuppe von Jeanette Harendt zu „Tintenherz“ von Cornelia Funke (2003) in der Bühnenfassung von Robert Koall, Figurentheater Chemnitz, 2006. Schenkung Figurentheater Chemnitz, Copyright und Foto: SKD Capricorn, Handstockpuppe von Jeanette Harendt zu „Tintenherz“ von Cornelia Funke (2003) in der Bühnenfassung von Robert Koall, Figurentheater Chemnitz, 2006. Schenkung Figurentheater Chemnitz, Copyright und Foto: SKD - Mit freundlicher Genehmigung von: skd / Staatliche Kunstsammlung, Dresden
Tags: Bücher, Kinder, Marionetten, Puppenspieler

Ausstellung der Puppentheatersammlung im Museum für Sächsische Volkskunst
Ausstellungszeitraum2. März 2016 bis 26. Februar 2017
AusstellungsortJägerhofKöpckestraße 101097 Dresden
Öffnungszeitentäglich 10 bis 18 Uhr,montags geschlossen
Eintrittspreise5,00 Euro, ermäßigt 4,00 Euro Gruppen (ab 10 Personen) 4,50 Euro, Anmeldung erforderlich Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren frei