An der Technischen Universität Hamburg (TUHH) werden vom 31. März bis zum 30. Juni 2016 Gemälde und Collagen der Hamburger Malerin Brigitte Nolden gezeigt. Die aus verschiedenen Schaffensphasen der Künstlerin stammenden Bilder haben fast immer einen Bezug zu Hamburg. Die Hansestadt ist eine stetige Inspiration für ihre Arbeit: Der Harburger Hafen mit seiner Industrie- und Maschinenthematik flossen ebenso in ihre Bilder ein, wie mythologische Themen. Aktuell widmet sie sich dem Thema „Elbe“ und den Veränderungen der Landschaft durch die dort angesiedelten Raffinerien und Kraftwerke. Die Ausstellungseröffnung findet am 31. März, um 18.30 Uhr im Foyer des Hauptgebäudes der Technischen Universität Hamburg (TUHH), Am Schwarzenberg-Campus 1, 21073 Hamburg statt. Die Künstlerin ist an diesem Abend anwesend und führt durch die Ausstellung.Brigitte Nolden ist in Harburg aufgewachsen und durchwanderte schon als Kunststudentin mit Begeisterung den Harburger Hafen. Danach, 1966 und 1974-76, skizzierte und malte sie Speicher, Werften, Raffinerien und Bauvorhaben. Einige dieser Bilder sind heute im Besitz des Helms-Museums. 1983 erlebte Brigitte Nolden auf Sizilien einen Ausbruch des Ätna, was sie zu einer umfangreichen Bilderserie mit Gestalten der griechischen Mythologie inspirierte, die in großen Einzelausstellungen in Stuttgart, Rom und zwei Universitäten in den USA gezeigt wurde. Aus der Phase stammt das älteste Bild der Ausstellung: „Der Sturz des Phaethon“.
In den 1990er Jahren kam sie wieder auf ihre alten Wege durch die Industrielandschaft zurück. Ihre Faszination für Technik und die Maschinen war ungebrochen, nun aber bereichert durch eine mythologische Dimension: „Die Mechanik der Chimäre“. Rohre der Raffinerie wurden zu riesigen Schlangen oder entwickelten sich zu Möbiusschleifen, jenem zweidimensionalen Gebilde, auf dem man unversehens von Innen nach Außen gelangt und wieder zurück. Auf collagierten Bildern werden Tierkörper und menschliche Figuren mit Maschinen oder Raumelementen kontrastiert: „Vernetzte Hydra“, „Metamorphose“ und „Im Räderwerk des Sports“. Viele dieser Arbeiten setzen sich mit der Darstellung von Bewegung und dem Verrinnen der Zeit auseinander: „Zeitmaschine“ und „Zeithemmung“ beruhen auf Zitaten aus dem Codex Atlanticus von Leonardo Da Vinci.
2012/13 widmete sich Brigitte Nolden der Herkulesaufgabe unserer Zeit, der Energiewende. Windräder wurden nun zu Heroen. Die Entstehung des Energieberges in Hamburg-Georgswerder ist in die arkadische Landschaft Stinfalia auf der Peloponnes versetzt, wo vom Himmel stürzende Vögel den Umwandlungsprozess begleiten. Von dort ist es nur ein kleiner Schritt zu ihrem neuesten Bild: „Falling from the clouds“, einer Auseinandersetzung mit moderner Kommunikation.