Die Reihe Offenes Haus steht im Zeichen der Öffnung des Kunsthauses Graz in verschiedene künstlerische und gesellschaftliche Richtungen. Unterschiedliche Ausstellungs- und Vermittlungsformate – ob Installation, Performance, Vorträge oder Workshops – ermöglichen eine flexible Zusammenarbeit mit lokalen Kooperationspartnerinnen und -partnern sowie eine lebendige diskursive Begegnung mit zeitgenössischer Kunst, die Partizipation fördert. Darüber hinaus schreibt das Kunsthaus Graz einen geladenen Wettbewerb aus, der Künstler/innen dazu auffordert, das Haus als Kommunikationsplattform zu begreifen und mit künstlerischen Interventionen zu durchdringen.2015 wurden Sasha Pirker und Lotte Schreiber auf der Diagonale mit dem Preis für Innovatives Kino ausgezeichnet. In ihrer Ausstellung FILM im Kunsthaus Graz entspinnen die beiden einen Dialog zwischen bewegten und gerahmten Bildern über die Relationen zwischen Realität und Fiktion, Körper und Architektur, minimalistischer Ästhetik und brutalistischen Nebenwirkungen.
Pirker und Schreiber entwickeln ihre Arbeiten immer von ganz bestimmten Orten und Räumen aus. In ihren aktuellen Werken sind dies die Chinati Foundation in Marfa/Texas und das Haus Wittgenstein in Wien. Minimalismus trifft auf Artillerie-Schuppen in der Einöde, Modernismus auf Hochhaus-Architektur im Stadtraum. Wie Peter Sloterdijk fassen sie Raum als mehrdimensionales Gewebe von Relationen auf, wie Dinge, Architektur und Menschen miteinander in Beziehung stehen. Es ist die Art und Weise dieser Relation, die die Intensität eines Raumes und einer Arbeit bestimmen.