Richard Wagner war zeitlebens in halb Europa unterwegs und war fast 60 Jahre alt, als er 1872 in Bayreuth seine eigene Künstlervilla plante und – mit Geldern von König Ludwig II. und Cosima – das von ihm so benannte Haus „Wahnfried“ baute. Wegen der vielen Bauverzögerungen sprach Wagner zwischenzeitlich auch von seinem „Aergersheim“. Die Ausstellung zur Geschichte von „Wahnfried“, die das Schweizer Büro ARTES unter Leitung von Dr. Verena Naegele konzipiert, zeigt die Entstehungsgeschichte und den Wandel dieser einzigartigen Komponisten-Villa vom Wohnhaus mit Anbauten bis hin zum Museum.1893 errichtete Wagners Sohn Siegfried auf demselben Grundstück das Siegfried-Wagner-Haus, das seine Gattin Winifred ab 1932 mehrfach erweiterte. Auch Adolf Hitler hat u.a. hier als Gast gewohnt. Nach der Zerstörung Wahnfrieds durch eine Bombe 1945 wurde das Haus nach Plänen von Hans Reissinger 1949 wieder bewohnbar gemacht und diente bis zum Tod des Wagner-Enkels Wieland 1966 als Wohnhaus für dessen Familie. Nach der äußerlich originalgetreuen Rekonstruktion wird es seit 1976 als Museum betrieben.
In der Ausstellung geht es nicht nur um die wechselvolle Geschichte des Hauses Wahnfried bis heute, sondern auch um Einblicke in das private Leben der Familie Wagner. Zu sehen sind u.a. das originale Kompositionsklavier Wagners, sowie viele bisher unbekannte Bilder, Pläne und Dokumente, die neue Erkenntnisse zur Baugeschichte des Hauses Wahnfried zutage fördern. Die Ausstellung ist mehrheitlich grafisch gestaltet durch das Atelier Pixelberg Zürich.