Das Deutsche Zeitungsmuseum thematisiert mit Frans Masereels Arbeiten für die Presse einen wichtigen Bereich dessen Schaffens, der bisher in dieser Ausführlichkeit noch nicht präsentiert wurde. Die Ausstellung bietet einen nahezu kompletten Überblick über alle Zeitungen und Zeitschriften, für die Masereel Werke beigesteuert hat.Frans Masereel (1889–1972) gilt als einer der wichtigsten Antikriegskünstler des vergangenen Jahrhunderts, doch lässt sich sein Werk keineswegs darauf reduzieren. Auch der sozialen Frage wandte er sich nach dem Ersten Weltkrieg immer stärker zu: Masereel kommentierte aktuelle gesellschaftspolitische Themen, er unterstützte die internationale linke Bewegung, und er prangerte in seinen kritischen Grafiken und seinen Holzschnittfolgen soziale Ungleichheit und Ungerechtigkeit an.
Da Masereels Arbeiten zu einem großen Teil in Zeitungen und Zeitschriften einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, geht die Präsentation folgenden Fragen nach: Um welche Publikationsorgane handelte es sich? Wer waren die Herausgeber dieser Schriften, wann und wo erschienen sie, welche Zielgruppen sprachen sie an? Den Besucher erwartet ein umfassender Überblick über alle Medien, für die Masereel tätig war. Ein weiterer Grund für die Auseinandersetzung mit Masereels Werk stellen auch die drucktechnischen Aspekte seiner Arbeiten dar, da die Technik des Holzschnitts, die Masereel bevorzugt anwandte, eine Brücke in die Frühphase des Presse- und Druckwesens schlägt.
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Ministers für Bildung und Kultur des Saarlandes, Herrn Ulrich Commerçon, und ist in Kooperation mit der in Saarbrücken angesiedelten Frans Masereel Stiftung entstanden. Zu der Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog.