Das Saarlandmuseum zeigt ab 21. November eine Ausstellung mit neuen Arbeiten von Gregor Hildebrandt, die der Künstler zu einer ortsspezifischen Installation verdichtet hat. Hildebrandt (*1974 in Bad Homburg, lebt in Berlin) zählt zu den international erfolgreichsten deutschen Künstlern seiner Generation. Im September wurde er als Nachfolger von Günther Förg zum Professor für Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste München berufen.In der Saarbrücker Präsentation verwandelt der Künstler einen Saal der Modernen Galerie in einen überraschenden Kosmos analoger Datenträger. Für seine Installation hat er unzählige Schallplatten, Kassettenton- und Videobänder verwendet. Die Ausstellung umfasst 34 Werke, darunter auch jüngst entstandene Arbeiten, die erstmals in Saarbrücken zu sehen sind.
Bei seiner Arbeit mit dem Tonband kommt Hildebrandt zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen: Viele der meistens großformatigen Bilder sind dunkel und monochrom und wirken aus der Entfernung zunächst wie minimalistische Malerei. Ihre glänzende, das Spiegelbild des Betrachters zurückwerfende Oberfläche wird man erst aus der Nähe gewahr. Bei anderen Arbeiten trägt Hildebrandt die beschichtete Seite von Kassettentonbändern mithilfe eines speziellen Verfahrens so auf, dass sich die Schichtung teilweise wieder löst und dadurch die weiß grundierte Leinwand partiell durchscheint. So entstehen vielschichtige Bildstrukturen, deren Form sich meist direkt oder indirekt auf die für die Bänder ausgewählte Musik oder vertonte Dichtung bezieht. Hildebrandt selbst bezeichnet seine Arbeit als "einen konzeptuellen Umgang mit Malerei".
Ob Skulptur oder Leinwand ‒ Hildebrandt gelingt es auf geradezu spielerische Art, die Materialität zeitgebundener Medien in den Raum zu überführen und deren überraschende Ästhetik spürbar werden zu lassen. Seine Arbeiten laden den Betrachter ein, die Klänge von Liedern und die Bilder von Filmen in der Erinnerung wieder aufleben zu lassen.