Die Pflanzenfotografien des Hochschullehr ers und Bildhauers Karl Blossfeldt (1865–1932) zählen zu den Meilensteine n der Fotografie des 20. Jahrhunderts. Aus Anlass des 150. Jubiläums seines Geburtstages ehrt die Stiftung Ann und Jürgen Wilde/Pinakothek der Modern e, München den Künstler mit einer umfassenden Ausstellung zu Leben und Werk.Die Stiftung Ann und Jürgen Wilde beherbergt das Karl Blossfeldt Archiv mit einem weltweit einzigartigen Bestand an originalen Fotografien, Negativen und Dokumenten von Karl Blossfeldt. Gemeinsam mit dem Bestand an Fotografien in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen ist es möglich, das fotografische Werk von Karl Blossfeldt in herausragender Qualität zu präsentieren und dieses in seiner Entwicklung mit bislang kaum veröffentlichten historischen Dokumenten und Archivalien sichtbar zu machen.
Neben den berühmten Fotogr afien zeigt die Ausstellung auch Arbeiten aus Blossfeldts früher Ausbildungszeit, der Zusammenarbeit mit seinem Lehrer und Mentor Moritz Meurer, eigene kunsthandw erkliche Entwürfe und Materialien zu seiner Lehrtätigkeit an der Un terrichtsanstalt des Königlichen Kunstgewerbemuseums Berlin. Ein weiterer Aspekt sind die Vorarbeiten für die bahnbrechende Buchveröffentlichung „Urformen der Kunst“ 1928 und Blossfeldts Verbindung zum Dessauer Bauhaus für eine Ausstellung 1929.
Die Ausstellung umfasst rund 110 originale Fotografien, darunter zahlreiche großformatige Abzüge. Arbeitscollage n, Handzeichnungen aus Blossfeldts Studienzeit, kunstgewerbliche Entwür fe, Korrespondenzen und Archivalien beleuchten Blossfeldts Arbeitsprozesse. Ergänzend sind drei der so genannten Meurer-Bronzen und fünf Herbarien vo n Blossfeldt zu sehen, die aus dem Archiv der Universität der Künste Berlin als Leihgaben in die Ausstellung aufgenommen werden konnten. Durch dieses einmalige Zusammenspiel von Fotografien, plastischen Arbeiten, Zeic hnungen und Pflanzenpräparaten wird in der Ausstellung Blossfeldts besondere Betrachtungsweise der Natur- und Pflanzenformen sichtbar.
Kuratorin der Ausstellung: Simone Förster