Vom 26. Juli bis 18. Oktober 2015 zeigt die Kunsthalle Rostock eine annähernd 100 Gemälde und Zeichnungen umfassende Einzelausstellung von Prof. Arno Rink, einem zentralen Vertreter der Leipziger Schule. Diese Werkschau bietet dem Betrachter die seltene Möglichkeit, sich einen umfassenden Überblick über das Werk Prof. Arno Rinks zu erschließen, der seine Bilder nur ungern für Ausstellungen zur Verfügung stellt.Arno Rink, 1940 in Thüringen geboren, studierte Malerei an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Werner Tübke und Bernhard Heisig. Nur wenige Jahre nach seinem Studium übernimmt er selbst eine Lehrtätigkeit an der Leipziger Kunsthochschule und führt diese als Rektor über die Wendezeit. Als prägendster Lehrer der jüngeren Generation Leipziger Maler versammelt er in seiner Malklasse Neo Rauch, Michael Triegel, Christoph Ruckhäberle, Tim Eitel und viele weitere heute bekannte Vertreter der Neuen Leipziger Schule.
Arno Rinks Erfolg als Lehrer und Mentor hängt natürlich mit seinem außergewöhnlichen Werk zusammen. Lassen sich in den frühen Arbeiten noch Einflüsse der Vorbilder Beckmann, Picasso oder Dix finden, entwickelt er schon sehr schnell einen ganz eigenen, einzigartigen und unverwechselbaren Malstil. In seinen monumentalen Gemälden treten dem Betrachter fast lebensgroße Figurengruppen und surrealistisch-visionäre Szenen entgegen – an bekannte Bild- und Archetypen appellierend oder vollkommen rätselhaft in ihrer Schönheit. Die Formen und Figuren türmen sich vor dem Betrachter auf: Bildthemen aus der antiken Mythologie oder der christlichen Ikonografie (Leda, Salome, Lot, Judith) lassen sich erkennen, vieles bleibt dagegen im Verborgenen. Gleichzeitig kann man sich der Wirkung dieser Szenen kaum entziehen und das Auge versucht die Fülle der Eindrücke aufzunehmen und zu entschlüsseln.
Dem gegenüber stehen die Zeichnungen; viele mit sicherer Hand und Kugelschreiber in der Umrisszeichnung verharrend.
Seine revolutionäre Bildsprache und die simultane Kombination verschiedenster Ereignis- und Zeitebenen machen Arno Rink unbestritten zum modernsten und vielleicht zum bedeutendsten Maler der Leipziger Schule. Die Werkschau in der Kunsthalle Rostock vereint Arbeiten aus den ersten Studienjahren bis hin zu den aktuellen Bildern aus dem Atelier des Künstlers. Zahlreiche Museumsleihgaben sind unter den Exponaten, u. a. aus dem Museum Moderne Kunst Stiftung Ludwig Wien, der Nationalgalerie Berlin, den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden oder dem Städel Museum Frankfurt am Main. Begleitend zur Ausstellung erscheint im Hirmer Verlag ein umfangreicher Katalog mit über 160 Farbtafeln und Beiträgen von u.a. Neo Rauch und Michael Triegel.