Das Sigmund Freud Museum widmet ab dem 16. Oktober Frauen der frühen Geschichte der Psychoanalyse die Sonderausstellung „Das ist das starke Geschlecht.“ Frauen in der Psychoanalyse. Marie Bonaparte, Helene Deutsch, Emma Eckstein, Anna Freud, Lou Andreas-Salomé und Sabina Spielrein beeinflussten das Werk von Sigmund Freud ebenso wie die Entwicklung der Psychoanalyse maßgeblich.„Das ist das starke Geschlecht.“ mit dieser ironischen Anspielung soll Emma Eckstein einst Sigmund Freud begrüßt haben. Dieses Zitat vermittelt in aller Kürze die möglichen Neudeutungen herrschender Geschlechterrollen. Als Patientinnen lieferten diese Frauen Sigmund Freud die Grundlage für seine Entdeckung des Unbewussten; wie er mit ihnen gemeinsam seine Behandlungsmethode der ‚Redekur’ entwickelte, wurde auch vom „Vater der Psychoanalyse“ selbst bestätigt.
Neben ihrer praktischen Arbeit als Analytikerinnen lieferten diese Protagonistinnen zentrale Beiträge zur psychoanalytischen Theorie-Entwicklung, sie inspirierten Freuds Arbeiten oder nahmen diese wie im Fall Sabina Spielreins sogar vorweg. Auch ihre Beteiligung an der internationalen Verbreitung sowie weltweiten Institutionalisierung der Psychoanalyse ist unbestritten: Sabina Spielrein in der Schweiz und in Russland, Lou Andreas-Salomé in Deutschland, Marie Bonaparte in Frankreich, Helene Deutsch in den USA, Anna Freud in England.
Die durchwegs beeindruckenden Lebensläufe und Werke dieser unterschiedlichen Persönlichkeiten werden in der Ausstellung ebenso thematisiert wie Freuds theoretisches Schaffen aus feministischer Perspektive, der Kritik der Gender und Queer Studies. Zur Sonderausstellung erscheint ein Booklet