Mit der Ausstellung „Ein Raum für Fünf“ präsentierten Dieter Henke, Marta Schreieck, Rüdiger Lainer, Walter Stelzhammer und Albert Wimmer 1995 ihren Zugang zur Architektur. Zwanzig Jahre später wird ihr Werk und ihr Wirken erneut im Format Ausstellung untersucht und befragt. „Ein Raum für Fünf“ blickt hinter die Kulissen und legt Arbeitsmethoden sowie Referenzsysteme der ArchitektInnen offen. Der Fokus liegt auf dem Schaffensprozess, aus dem heraus die Projekte entwickelt werden. Wie werden favorisierte Themen und Haltungen von einem Projekt ins nächste getragen und verfeinert? Welche Umwege und Seitensprünge sind dabei notwendig?Die Resultate und Positionen der Fünf sind sehr unterschiedlich. Den gemeinsamen Nenner bieten der Kontext Wien und die Produktionsbedingungen einer wachsenden Stadt mit beschränkten Ressourcen. Die Architekturbüros Henke Schreieck, Rüdiger Lainer und Partner, Walter Stelzhammer und Albert Wimmer ZT GmbH haben die architektonische Geschichte der Stadt Wien maßgeblich geprägt. Aus fünf ArchitektInnen in vier Büros wurden im Verlauf der letzten zwanzig Jahre vier Büros mit insgesamt zwölf Büropartnern, die ein heterogenes Spektrum architektonischen Schaffens abbilden. Henke Schreieck Architekten haben die Hälfte des Betrachtungszeitraum an einem Stück Stadt gearbeitet, Rüdiger Lainer und Partner beginnen gerade einen Teil ihrer Visionen für ein wichtiges Stadterweiterungsgebiet Europas umzusetzen, Walter Stelzhammer variiert und verfeinert das Thema des Lichthofhauses, und es scheint kaum ein Großprojekt in Österreich zu geben, für das nicht Albert Wimmer und Partner zeichnet.
Die Ausstellung wird von Heidi Pretterhofer und Dieter Spath kuratiert und gestaltet. Die AusstellungsmacherInnen befragen die „herausgestellten“ ArchitektInnen und deren Wirken im geschichtlichen Kontext und setzen sie zueinander in Bezug. Die Ausstellungsarchitektur ist ein Raumhybrid das zwanzig Architekturjahre in zwölf unterschiedlichen Formaten und Displays räumlich darstellt. Eine Bilderschau bietet einen ersten Projektüberblick und eine Wien-Karte dient als Spielfeld, um die gebauten Projekte zu verorten. Neben dem architektonischen Werk werden Einblicke und Inspiratives aus den Orten der Produktion gezeigt, etwa eine kleine Bibliothek mit für die ArchitektInnen persönlich wichtigen Büchern, sowie besondere Materialproben und andere Schätze.
Die ArchitektInnen werden zu permanenten BesucherInnen ihrer eigenen Ausstellung. Nahbar und präsent geben sie im Az W während der Ausstellungslaufzeit etwa Workshops für alle Altersgruppen. Auf dem Programm steht „Zeichnen mit Rüdiger“, „Aquarellieren mit Albert“, „Fotografieren mit Marta und Dieter“ sowie „Sprechen mit Walter“.