Annäherungen an Cäsar Pinnau (1906-1988) Person und Werk in kritischer Analyse. Öffentliches Symposium im Altonaer Museum in Kooperation mit der Hamburgischen ArchitektenkammerCäsar Pinnau (1906-1988) zählt zu den vielseitig und international aktiven Architekten der Freien und Hansestadt Hamburg. Dass sein Schaffen bisher im Vergleich zu dem anderer Berufskollegen noch nicht Gegenstand intensiver Untersuchungen und Darstellungen wurde, hängt wesentlich mit seinem Wirken in der NS-Zeit zusammen, in der er auf Vermittlung Albert Speers unter anderem an der Innengestaltung der Reichskanzlei und an den städtebaulichen Planungen für „Germania“ substanziell mitwirkte. In der Nachkriegszeit entwarf Pinnau neben zahlreichen Privatvillen auch Bürobauten im In- und Ausland sowie Ausstattungen für verschiedene Schiffe, etwa der Reederei Hamburg Süd (z.B. Cap San Diego).
Er war prägender Gestalter der Luxusjachten von Aristoteles Onassis. Einen wichtigen Tätigkeitsschwerpunkt fand er im Hamburger Westen, wo er ab Anfang der 1970er Jahre an der Altonaer Palmaille im ehemaligen Wohnhaus von Christian Frederik Hansen sein Atelier einrichtete und in Blankenese die eigene Privatvilla realisierte.
Das öffentliche Symposium vom 28. bis 30. Mai 2015 im Altonaer Museum verfolgt das Ziel, die Möglichkeiten einer adäquaten, historisch-kritischen Annäherung an die Person und das Schaffen Pinnaus auszuloten, die zukünftig auch Gegenstand eines Ausstellungsprojektes sein soll. Das Themenspektrum des Symposiums reicht von der Auseinandersetzung mit Pinnaus Rolle im Planungsstab von Albert Speer, über die Erläuterung seiner Bedeutung für die Architektur der Nachkriegsmoderne bis hin zur Diskussion seiner Entwürfe von Villen, Landhäusern, Luxusjachten und Frachter. Der Abendvortrag am Donnerstag, dem 28. Mai wird von Prof. Dr. h.c. Volkwin Marg gehalten und trägt den Titel „Natürlich ist Architektur nicht unpolitisch“. Den Abendvortrag am Freitag, dem 29 Mai hält dann Prof. Dr. Hans Ottomeyer – er spricht zum Thema „Innenarchitekturen: Neoklassizismus, Neue Sachlichkeit und andere Konstrukte“.
Die Vorträge im Rahmen des Symposiums finden im Galionsfigurensaal des Altonaer Museums statt. Eine Teilnahmegebühr für den Besuch der Vorträge wird nicht erhoben.