Anlässlich der Pfingstfestspiele eröffnet die Galerie 2CforArt in Salzburg die nächste Ausstellung mit druckgraphischen Arbeiten und kleinformatigen Zeichnungen des Wiener Künstlers Julian Khol. Die Vernissage findet am Freitag, 22. Mai 2015 ab 18:00 Uhr statt. Der Künstler ist anwesend. Seine brandneuen Radierungen werden dabei erstmals präsentiert.Julian Khol begann seine Karriere als Maler vor fast 15 Jahren. Ab 2004 studierte Khol bei Prof. Ludwig Attersee an der Universität für Angewandten Kunst in Wien. Von 2007 bis 2010 absolvierte er die Meisterklasse bei Herbert Brandl in Düsseldorf mit Auszeichnung.
Geprägt ist Khols expressiver, figurativer Stil unter anderem von der Wiener Schule eines Schiele, oder Hrdlicka, ebenso wie vom Amerika der 50er Jahre. Seine Arbeiten wandeln zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Sie vermitteln rohe Kraft, verschmitzte Klarheit von Motiven und Farben. Der gemalte Gegenstand vermittelt zwischen Farbfläche und Perspektive und öffnet den Raum in die Dreidimensionalität. In den letzten Monaten erfolge auch im Zuge der Konzentration auf sein druckgraphisches Werk eine Rückorientierung zu sehr zeichnerischen und figurativen Arbeiten. Die Farbe dominiert nicht mehr, sondern nimmt wie zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn nur mehr einen kleineren Raum ein. Die Druckgraphik hat sich dabei als wesentlicher Bestandteil seines Gesamtwerks herauskristallisiert.
Khol sieht Wiederholung als wichtigen Faktor, die Arbeit selbst als evolutionären Prozess, der mal schleichend, mal schnell passiert, sich nie aufhalten lässt. In diesem Sinne zeichnet er ein Motiv so oft, bis er für sich die Seele des Motivs eingefangen hat. Diese wird dann auf die Druckplatte übertragen. Durch die vielen Wiederholungen geht das Motiv über in Fleisch und Blut, und Julian ist dann in der großformatigen Malerei bzw. bei der druckgraphische Umsetzung frei von Zwängen der Form.
Khol hat auch bei seinen prints eine sehr klare Vorstellung, wie der Druck aussehen soll. Im Druckprozess bringt er farbige Radierungen nicht wie üblich in mehreren Druckabschnitten nacheinander zu Papier, er lässt mehrere Farben gleichzeitig auf die Druckplatte auftragen. So entstehen serielle Radierungen, die vor allem bei den farbigen Werken eine fast monotypische Ausprägung haben.
Khol ist stets auf der Suche nach Motiven, schaut, sucht, begreift, stellt die Umwelt und sich selbst ständig in Frage. Motive kommen und gehen immer wieder, solange bis sie ... für mich zu perfekt werden. Und Perfektion langweilt mich irgendwie. Dann lege ich sie für einige Zeit in mein geistiges Archiv, manchmal bleiben sie dort auch. In meiner Malerei geht es mir um die Bildung von Etwas - nicht um die Abbildung wie in der Fotografie. Man kann das, was man sich vorstellt, nicht malen. Aber man kann Dinge malen, die man sich vorher nicht hat vorstellen können. Wenn du beim Malen zu stark kontrollierend eingreifst, behinderst du dich selbst. Das Unterbewusstsein hat eine höhere Wahrnehmung als das Bewusstsein. Wenn das eintritt und das Unterbewusstsein anfängt zu malen, dann wird die Malerei richtig interessant!