Die Ausstellung wird in Anwesenheit des Künstlers eröffnet. Es sprechen Dr. Britta E. Buhlmann (Direktorin des mpk) und Dr. Heinz Höfchen (Kurator der Ausstellung).Vorbesichtigung und Pressegespräch am Mittwoch, 25. März 2015, um 11 Uhr und nach Vereinbarung unter Telefon 0631 3647-201 oder -204
Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) bietet vom 28. März 2015 an mit der Ausstellung Nordlicht einen konzentrierten Einblick in das zeichnerische Œuvre des Malers und Graphikers Peter Lang. Gezeigt werden rund 30 großformatige Tuschzeichnungen, entstanden 2012/13 während eines einjährigen Aufenthalts des Künstlers in seinem mobilen Containeratelier auf Island.
Peter Lang hat 2010 gemeinsam mit dem Münchner Architekten Florian Nagler ein Konzept für ein mobiles Atelier entwickelt, das auf einem transportablen, handelsüblichen Übersee-Container beruht. Die Verwandlung des Containers in ein mit allen nötigen Materialien ausgestattetes Wohnatelier erlaubt Lang autarkes Arbeiten vor Ort, selbst in Regionen mit wenig entwickelter Infrastruktur wie Island oder dem einsamen Patagonien.
Naturraum und Landschaft sind durchgehende Grundlage der Arbeiten Peter Langs, der atmosphärische Findungen während der 1990er-Jahre radikal abstrahierte und so zu einer organischen Konkretion entwickelt hat. Inspirierende Motive waren zunächst die Mittelgebirgslandschaften des heimischen Bayerischen Waldes, später auch die Gebirgslandschaften Norwegens, Chiles oder Islands – und dabei zunehmend Naturräume ohne zivilisatorische Prägung.
Langs Arbeit als Maler und Graphiker kreist um die Transformation sinnlicher Wahrnehmung im Grenzbereich von Expression und Abstraktion. Während er mit seinen Gemälden einen eher konkret bestimmten, qualitätvollen Beitrag zur zeitgenössischen Landschaftsmalerei liefert, sind seine großformatigen Zeichnungen von ganz anderem emotionalem Zugriff: Expressiver, gestischer Pinselduktus und spontane Umsetzung des Erlebten setzen einen Kontrapunkt zum malerischen Werk. Die Tuschzeichnungen sind im Gegensatz zu Langs entschleunigter Malerei gewissermaßen die „explosive Variante“ seiner gesammelten Islandeindrücke. Fließend verwirbelte, breit vorgetragene Strichlagen, wie vom steten Wind geführt, lassen an die nordische Malerei Edvard Munchs denken, während andere Arbeiten von tiefen schwarzen Flächen bestimmt sind, aus denen eine ferne Horizontlinie aufleuchtet. Neben heroisch aufragenden Felsen zeigt Peter Lang mit Gletscherformationen, Geröllebenen und Gebirgszügen eine Vielzahl von Facetten des vulkanisch geprägten isländischen Landschaftsbildes – menschenleere, unbewohnte, zur Kontemplation einladende Weite.
Lang wurde 1965 in Holzkirchen/Oberbayern geboren, er lebt in Gleißenberg/Oberpfalz. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er 1987-93 durch ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München bei den Professoren Rudolf Tröger und Jerry Zeniuk. Seit 1993 ist er freischaffend in Gleißenberg tätig. 1998 wurde ihm das Stipendium des Bayerischen Atelier-Förderprogramms zugesprochen. 2004 war er Preisträger des Kulturpreises Ostbayern, Regensburg, 2006 folgte ein Arbeitsstipendium mit Aufenthalt im norwegischen Trondheim. Längere Malreisen mit seinem mobilem Container-Atelier hat er 2010/11 nach Patagonien (Chile) und 2012/13 nach Snaefellsjokull (Island) unternommen.
Katalog:Zur Ausstellung ist folgende Publikation erschienen: Peter Lang, Landkrabbi. Mit Texten von Armann Reynisson und Eva Wiest, Gleißenberg 2013, ISBN 978-3-943222-10-4. Sie umfasst 180 Seiten mit 96 Abbildungen und ist zum Preis von 19,80 € an der Museumskasse erhältlich oder kann unter www.mpk.de online bestellt werden.