Lenz Klotz (1925) Das Schaffen von Lenz Klotz ist geprägt von relativ klar zu scheidenden Werkgruppen, die nicht selten mit unerwarteten stilistischen und formalen, auch maltechnisch bedingten Wendungen einhergehen. Trotzdem zieht sich ein einziger roter Faden durch das gesamte OEuvre. Ob bei Malerei oder Zeichnung, ob bei den wenigen skulpturalen Werken oder bei druckgrafischen Blättern: Immer geht es Lenz Klotz um die Auseinandersetzung mit der Tradition, Kultur und Geschichte des Tafelbildes sowie um die fundamentale Frage, was einem Bild mit den primären Mitteln der Malerei heutzutage noch abzugewinnen ist. Dabei thematisiert er Elementares wie die Polaritäten von gerader und gekrümmter Linie, von Orthogonalem und Diagonalem, von Harmonischem und Disharmonischem, von Statik und Bewegung, von Zweidimensionalität und Bildräumlichkeit oder von Ausschnitt und Wiederholung.Auszug aus dem Katalogtext von Beat StutzerMark Tobey (1890 - 1976)Tobeys Gemälde besitzen eine Syntax, die sich recht genau bestimmen lässt. Sie hat mit dem kalligraphischen Impuls zu tun, oder – gemessen an der Erfahrung, die jeder Betrachter machen kann – damit, dass das Gewebe aus Linien nicht auf der Fläche des Bildes wahrgenommen wird, sondern die Ebene des Bildes zu einer «dimensionslosen Dimension» macht, wie es John Russell formulierte. Das Geflecht aus Linien, die Kürzeln gleich beginnen und enden, sich überlagern und verdecken, Zeichen setzen und Zeichen löschen, bildet einen imaginären Raum aus, der wahrnehmbar aber dem Auge dennoch nicht auslotbar ist. Die halbtransparenten Dickichte enthalten unzählige kleine Impulse, die von den Lineaturen ausgehen. Die «moving line», die bewegte und zugleich bewegende Linie, die von allen Bezeichnungsoder Umrissaufgaben freigestellt ist, entwickelt eine spezifische optische Energie mit gleichermassen räumlichen wie zeitlichen Qualitäten.Auszug aus dem Katalogtext von Gottfried Boehm