Joseph Cornell: Fernweh Joseph Cornell: Fernweh - Mit freundlicher Genehmigung von: khm

Was: Ausstellung

Wann: 20.10.2015 - 06.01.2016

„Joseph Cornell: Fernweh“ setzt nach Lucian Freud 2013 die Reihe von Retrospektiven moderner Meister im Kunsthistorischen Museum fort. Freuds Arbeiten regten die Besucher zu einer neuen Betrachtung der Bilder in der Gemäldegalerie an; hingegen werden die Objekte von Joseph Cornell das Augenmerk auf die prachtvolle Kunstkammer lenken.

Joseph Cornell (1903 – 1972) war einer…

„Joseph Cornell: Fernweh“ setzt nach Lucian Freud 2013 die Reihe von Retrospektiven moderner Meister im Kunsthistorischen Museum fort. Freuds Arbeiten regten die Besucher zu einer neuen Betrachtung der Bilder in der Gemäldegalerie an; hingegen werden die Objekte von Joseph Cornell das Augenmerk auf die prachtvolle Kunstkammer lenken.

Joseph Cornell (1903 – 1972) war einer der originellsten und einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhun derts. Er erhielt keine reguläre künstlerische Ausbildung, konnte weder zeichnen noch malen oder bildhauern, und dennoch hatten seine Arbeiten einen tiefgreifenden und bleibenden Einfluss auf nachfolgende Generationen US - amerikanischer Künstler – von Rober t Rauschenberg über Jasper Johns, James Rosenquist und Andy Warhol über die frühen Vertreter des Minimalismus bis herauf zu heutigen Kunstschaffenden.

Geboren und aufgewachsen in Queens, New York, setzte Cornell seinen Fuß nie über die Grenzen seines eig enen Landes hinaus und kam selten weit von zuhause weg. Umso erstaunlicher war seine Kenntnis der Welt, insbesondere Europas. Die Ausstellung zeigt seine Vertrautheit mit dessen Kultur und Geschichte sowie seine Beziehung zu vielen maßgeblichen europäische n Persönlichkeiten. Der Ausstellungstitel „Fernweh“ bezieht sich auf seine rastlose Phantasie und sein Talent, metaphorisch durch Raum und Zeit zu reisen.

Als leidenschaftlicher Sammler schuf sich Cornell im Laufe der Zeit sein eigenes Kuriositätenkabinett – genau so fesselnd und ungewöhnlich wie die von Kaisern und Königen in den europäischen Kunstkammern der Renaissance. Für die Dauer der Ausstellung wird daher auch eine eigene Vitrine mit Objekten von Cornell in der Kunstkammer des Museums zu sehen s ein, um diese Verwandtschaft zu betonen. Mit seinen Arbeiten – poetische Zusammenstellungen von Gegenständen, die er in Antiquariaten, auf Flohmärkten, in Billigläden und als Strandgut fand – suchte Cornell zu erfa ssen, wie das Universum funktioniert und was i n den Köpfen der bedeutendsten Persönlichkeiten der Naturwissenschaften, Literatur und Entdeckungsreisen, in Ballett, Theater und Musik, in Film und bildender Kunst vor sich ging.

Die Ausstellung zeichnet das ungewöhnliche Leben und mehr als vierzigjährig e Schaffen von Joseph Cornell umfassend nach und zeigt mehr als 80 seiner Werke. Sie bietet die einzigartige Gelegenheit, selten verliehene Meisterwerke aus bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen zu sehen: von Collagen, Filmen und frühen, in den 1930er Jahren geschaffenen Objekten bis zu seinen bekanntesten Schöpfungen, den kunstvoll konstruierten boxes . Damit ist in Österreich erstmals eine Gesamtschau von Cornells Werk zu sehen und zugleich die erste große Personale in Europa seit mehr als 30 Ja hren.

Wichtige Leihgaben kommen vom Whitney Museum of American Art, New York, vom Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington DC, vom Smithsonian American Art Museum, Washington DC, von der Tate Modern, London, sowie aus einigen wichtigen privaten Sammlungen. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Royal Academy in London. Kuratiert wird die Schau gemeinsam von Jasper Sharp (Kunsthistorisches Museum, Wien) und Sarah Lea (Royal Academy, London) in Zusammenarbeit mit Lynda Roscoe Hartigan als wissenschaftlicher Beraterin.

Joseph Cornell Untitled (Medici Princess) c. 1948 Box construction, 44.8 x 28.3 x 11.1 cm Private Collection, New York Photo courtesy Private collection, New York © The Joseph and Robert Cornell Memorial Foundation / Bildrecht, Wien, 2015 Joseph Cornell Untitled (Medici Princess) c. 1948 Box construction, 44.8 x 28.3 x 11.1 cm Private Collection, New York Photo courtesy Private collection, New York © The Joseph and Robert Cornell Memorial Foundation / Bildrecht, Wien, 2015 - Mit freundlicher Genehmigung von: khm / Kunsthistorisches Museum Joseph Cornell Palace 1943 Box construction, 26.7 x 50.5 x 13 cm The Menil Collection, Houston Photo The Menil Collection, Houston. Photography: Hickey-Robertson © The Joseph and Robert Cornell Memorial Foundation / Bildrecht, Wien, 2015 Joseph Cornell Palace 1943 Box construction, 26.7 x 50.5 x 13 cm The Menil Collection, Houston Photo The Menil Collection, Houston. Photography: Hickey-Robertson © The Joseph and Robert Cornell Memorial Foundation / Bildrecht, Wien, 2015 - Mit freundlicher Genehmigung von: khm / Kunsthistorisches Museum Joseph Cornell Untitled (The Life of Ludwig II of Bavaria) c. 1941-52 Box construction, 9.2 x 36.8 x 27.9 x cm Philadelphia Museum of Art. Gift of The Joseph and Robert Cornell Memorial Foundation, 1996 Photo Philadelphia Museum of Art © The Joseph and Robert Cornell Memorial Foundation / Bildrecht, Wien, 2015 Joseph Cornell Untitled (The Life of Ludwig II of Bavaria) c. 1941-52 Box construction, 9.2 x 36.8 x 27.9 x cm Philadelphia Museum of Art. Gift of The Joseph and Robert Cornell Memorial Foundation, 1996 Photo Philadelphia Museum of Art © The Joseph and Robert Cornell Memorial Foundation / Bildrecht, Wien, 2015 - Mit freundlicher Genehmigung von: khm / Kunsthistorisches Museum Joseph Cornell Pharmacy 1943 Box construction, 38.7 x 30.5 x 7.9 cm Collection Paul Schärer Photo Dominique Uldry, Bern © The Joseph and Robert Cornell Memorial Foundation / Bildrecht, Wien, 2015 Joseph Cornell Pharmacy 1943 Box construction, 38.7 x 30.5 x 7.9 cm Collection Paul Schärer Photo Dominique Uldry, Bern © The Joseph and Robert Cornell Memorial Foundation / Bildrecht, Wien, 2015 - Mit freundlicher Genehmigung von: khm / Kunsthistorisches Museum
Tags: amerikanischer Maler, Bildhauerkunst, Filme, Joseph Cornell, Kuriositätenkabinett, Wunderkammer

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