Die in New York lebenden Künstler Mary Heilmann (geb. 1940 in San Francisco) und David Reed (geb. 1946 in San Diego) zeigen in der eigens für den Hamburger Bahnhof konzipierten ersten gemeinsamen Ausstellung Two By Two ihre Werke im Dialog. Präsentiert werden vierzig Gemälde und installative Arbeiten, die seit den 1970er Jahren entstanden sind.Beide Künstler sind Schlüsselfiguren in der amerikanischen Malerei nach dem Abstrakten Expressionismus. In den frühen 1970er Jahren begründeten sie die abstrakte Malerei jenseits ihrer traditionellen Grenzen zwischen Figuration und Abstraktion neu und bekannten sich zum Narrativen und Emotionalen. Die ausgebildete Bildhauerin Mary Heilmann erkundet Lücken und Blindflecken im Weltbild des Modernismus. Den Ton individueller Erinnerung schlägt sie nicht nur durch das Zwiegespräch mit Werken und Stilprinzipien der Abstraktion an, sondern ebenso durch die Wahl ihrer Bildtitel, die Assoziations- und Erinnerungspotentiale wachrufen. Heilmanns Formenvokabular ist an das der De Stijl, des Konstruktivismus und der Minimal Art angelehnt. Während in ihren Arbeiten durch Farbigkeit und Bildtitel das Lebensgefühl des Sonnenstaates Kalifornien sowie der Beat- und Surfer-Generation anklingen, macht sich in David Reeds Werken die Aura von Hollywood und die Faszination für das Kino durch die Bildsprache des Films bemerkbar. Sein Anliegen ist es vornehmlich, die "Identität der Malerei" zu erforschen. Die Schnittstelle der Farbfelder lässt sich nicht klar definieren und ihre Beziehung zueinander wirft Fragen auf. Seine Werke spiegeln die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Kunsttendenzen sowie eine Begeisterung für die Malerei vergangener Epochen. Hauptmerkmal seines Œuvre sind die gestischen Bewegungen, eine kontrastreiche Farbwahl, sowie die extrem gelängten Formate.
Für Two By Two gehen Mary Heilmann und David Reed eine temporäre Bindung ein, um Ergänzungen, Spannungen und Gemeinsamkeiten zwischen ihren beiden künstlerischen Positionen zu erproben.
Kurator: Udo Kittelmann; Co-Kuratorin: Sophie Mattheus
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation.
Die Ausstellung wird ermöglicht durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie.