Bezieht sich der Begriff found footage doch eigentlich auf das Filmgenre, so wird in der Serie mise- en scène auf vorgefundenes Fotomaterial eingegangen. Die „Szene“ , oder der „Ausschnitt“ zeigt fotodokumentarische Produktbeschreibungen von Anbietern auf online-Verkaufsbörsen. Zu sehen ist eine Selektion an Bildern aus dem Archiv der Künstlerin.Von der Produktbeschreibung weg, führt der Blick nun tiefer. Die Inszenierung gibt uns Einblick in das soziale Umfeld und es entsteht eine Aneinanderreihung fotografischer „Psychogramme“. So erinnern die Screenshots an Filmstills. Die Schönheit des „Banalen“ wird oftmals spontan inszeniert. Durch die Gegenüberstellung wirft mise- en- scène Fragen nach Ästhetik, Inszenierung und Originalität von Dingen auf.
Auch in den Papierarbeiten werden von Christina Starzer auf experimentelle Art verschiedene Alltagsmaterialien angewandt, die die Aspekte der Materialität und Vervielfältigkeit thematisieren. „So entwickelte sie die Technik der Frottage originell und erfinderisch zu einer „Prêtage“ weiter, wie sie ihr skulpturales „Abbildungsverfahren“ benennt, welches Zeichnung, Druck und Objekt zu einem neuen künstlerischen Gegenstand verschränkt.