Frisch gepflückt liegen die Erdbeeren in einem Tontopf und strahlen auch drei Jahrhunderte nachdem sie Adriaen Coorte malte in einem satten und verlockenden Rot. Das lange verborgene Meisterwerk ist das Highlight der neuen Kabinett-Ausstellung „13 x Sammlerglück – Stillleben und Landschaften des Goldenen Zeitalters“. Vom 9. Oktober 2014 bis zum 29. März 2015 präsentiert das Wallraf damit einen Reigen von hochkarätigen Dauerleihgaben, die das Haus erst kürzlich von der Essener Heinrich-und-Anny-Nolte-Stiftung und aus einer europäischen Privatsammlung erhielt. Gemälde höchster Qualität von Malern wie Jan Brueghel d.Ä., Jan van Goyen, Jacob van Ruisdael, Aert van der Neer oder Edwaert Collier spannen einen Bogen über die wichtigste Epoche der niederländischen Malerei. Die bedeutende Sammlung der Kölner Gemäldegalerie wird auf diese Weise um bislang fehlende Namen und Motive bestens ergänzt.Die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts ist berühmt für ihren sinnlichen Realismus. Landschaftsgemälde erfassen die große Welt naturgetreu im Kleinen. Stillleben porträtieren prächtige Blumenbouquets, aber auch schlichte Alltagsgegenstände als seien sie zum Greifen nah. Damals wie heute gehören diese Arbeiten zu den meist gefragten Werken. Die Ausstellung „13 x Sammlerglück“ zeigt, wie glücklich sich jede Sammlung und jeder Sammler schätzen kann, ein Meisterwerk aus dem Goldenen Zeitalter sein Eigen nennen zu können.
Die 13 ausgestellten Gemälde stammen vornehmlich aus Haarlem, dem eigentlichen Ursprungsort der Blüte der holländischen Malerei im 17. Jahrhundert, und aus der Handelsmetropole Amsterdam. Zwei farbenfrohe Blumenstillleben, drei detailverliebte Winterlandschaften mit Eisvergnügen, zwei ungewöhnliche Raucherstillleben und fünf fein komponierte Landschaftsansichten bescheren den Besuchern spannende Momente des Staunens und Vergleichens. Eine besondere Kostbarkeit aber ist das „Stillleben mit Erdbeeren“ des rätselhaften Adriaen Coorte, dessen rare Gemälde aktuell zu den meistgesuchten Meisterstücken des Goldenen Zeitalters zählen. Das Werk aus dem Jahr 1704 bezaubert den Betrachter durch seine modern anmutende, poetische Schlichtheit.