Die Kunsthalle zu Kiel präsentiert anlässlich des Gedenkjahres zum Beginn des ersten Weltkriegs mit der Ausstellung Sterne fallen einen einzigartigen Querschnitt durch die Vorkriegsmoderne in Deutschland und Europa. Sterne fallen widmet sich Künstlern, deren Leben und damit auch Schaffenszeit durch den Krieg und deren Begleitumstände wie die Spanische Grippe und Suizid jäh beendet wurde. Der Titel der Schau zitiert den expressionistischen Dichter August Stramm, der sein Gedicht „Wunde“ im ersten Weltkrieg verfasste und diesem ebenfalls zum Opfer fiel.In der Präsentation sind Werke von 60 Künstlern und Künstlerinnen aus 12 europäischen Nationen zu sehen, von denen einige Namen in Deutschland und international im Gedächtnis geblieben sind. Dazu zählen Franz Marc und August Macke, Albert Weisgerber und Umberto Boccioni. Die Werke vieler weiterer Künstler sind gar nicht erst oder nur spärlich in öffentliche Sammlungen gelangt und finden in dieser Ausstellung erstmals ein öffentliches Forum. Sterne fallen fächert ein breites Spektrum unterschiedlichster Stilrichtungen in einer Zeit einschneidender politischer und künstlerischer Umwälzungen auf. Es werden Gemälde, Grafiken und Skulpturen von meist jungen Talenten zu sehen sein, von denen viele kaum Gelegenheit hatten, ihr Werk reifen zu lassen. Die Ausstellung spürt damit auch der Frage nach, inwiefern diese Zäsur Auswirkungen auf die gesamte Klassische Moderne genommen hat.
Nicht nur die in Sterne fallen präsentierten Künstler, auch die öffentlichen und privaten Leihgeber kommen aus ganz Europa: von der Tate in London bis zum State Russian Museum in Sankt Petersburg, von der Fundação Calouste Gulbenkian in Lissabon bis zum Moderna Museet in Stockholm.
Künstler: Louis Abel-Truchet, Paul Adametz, Anton Albers d.J., Hans Barthelmeß, Josef Berchtold, Benno Berneis, Ernst Bischoff-Culm, Umberto Boccioni, Walther Bötticher, Hanns Bolz, Aroldo Bonzagni, Hans Beppo Borschke, Wladimir Burljuk, Ernst Burmester, Gustav Crecelius, Raymond Duchamp-Villon, Leopold Durm, Hans am Ende, Joë English, Hans Fuglsang, Henri Gaudier-Brzeska, Gustav Gildemeister, Harold Gilman, Hans Gsell, Raymond de la Haye, Franz Henseler, Franz Hofer, Bruno Jacob, Gustav Kampmann, Bohumil Kubišta, Maximilian Kurzweil, Michail Le-Dantju, Wilhelm Lehmbruck, Hans Lesker, Siegfried von Leth, Friedrich Lissmann, Ivan Lönnberg, August Macke, Franz Marc, Wilhelm Morgner, Franz Nölken, Nadežda Petrović, Jindřich Prucha, Waldemar Rösler, Walter Rosam, Olga Rozanowa, Antonio Sant’Elia, Kurt Schäfer, Egon Schiele, Jules Schmalzigaug, Götz von Seckendorff, Rudolf Sievers, Amadeo de Souza-Cardoso, Hermann Stemmler, Hermann Stenner, Hans Sutter, Karl Thylmann, Albert Weisgerber, Konrad Westermayr, Josef Alfons Wirth
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen Herausgeber: Peter Thurmann, Anke Dornbach, Anette Hüsch 247 Seiten, 180 Farbabbildungen ISBN 978-3-7319-0134-1 (Buchhandelsausgabe) ISBN 978-3-937208-45-9 (Museumsausgabe) Michael Imhof Verlag, Petersberg Deutsch / Englisch 28,- €