Das Ausstellungsprojekt KUNST FÜR ALLE widmet sich einer bis heute aktiven Bewegung von Künstlern für eine Demokratisierung der Gesellschaft und des Kunstmarktes. Ausgangspunkt sind die 1960er Jahre, in denen Künstler ihre Unabhängigkeit von vorhandenen Institutionen suchten und zugleich bezahlbare Kunst für möglichst viele produzierten. Mittel zur Umsetzung und Symbol für diesen kultur- und gesellschaftspolitisch geprägten Ansatz war das Multiple, ein in höherer Auflage vervielfältigtes originäres künstlerisches Werk, welches die Regeln des traditionellen Kunstbetriebs unterlief. Die Sammlung Staeck ist eine besondere Dokumentation dieses Aufbruchs. Sie umfasst neben der Edition Staeck auch Arbeiten von vergleichbaren Initiativen und Verlagen.Einen Schwerpunkt der Ausstellung bilden die vielfältigen Aktivitäten im Spannungsfeld von Kunst und Politik wie das legendäre Festival „Intermedia `69“, die „3. Bitterfelder Konferenz“ und der Entwurf alternativer Kunstmesse-Modelle.
Die Schau gibt auf ästhetisch unterschiedlichste Weise einen Einblick in die Geschichte eines Aufbruchs und skizziert das Porträt einer unangepassten Künstlergeneration. In einer Zeit tiefgreifender gesellschaftlicher Umbrüche haben diese Künstler nicht nur auf die kritische, aufklärerische und utopische Kraft der Kunst vertraut, sondern auch deren Sprache nachhaltig geprägt.
KUNST FÜR ALLE zeigt Grafiken, Objekte, Künstlerbücher zahlreicher Künstler, welche dieses Demokratisierungsmodell unterstützt haben, darunter Joseph Beuys, Marcel Broodthaers, Christo, Hanne Darboven, Kirsten Klöckner, A. R. Penck, Sigmar Polke, Rosemarie Trockel, Wolf Vostell.
Die Ausstellung am Hanseatenweg wird begleitet von Gesprächen und einem Vermittlungsprogramm. Das Projekt wird gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung.