Der Ausstellungsteil im Buddenbrookhaus zeigt Illustrationen zu Erzählungen und Romanen Thomas Manns und thematisiert damit den Blick der bildenden Kunst auf das Werk des Schriftstellers. Mit Illustrationen u. a. von Emil Preetorius (Herr und Hund), Hermann Ebers (Unordnung und frühes Leid), Thomas Theodor Heine (Wälsungenblut) oder Wolfgang Born (Der Tod in Venedig) sind historische bzw. bereits publizierte Illustrationen zu sehen. Anhand dieser ausgewählten Beispiele lässt sich der Bogen von enger Zusammenarbeit zwischen Illustrator und Autor (Preetorius) über teils widersprüchliche Äußerungen Thomas Manns (Born) bis hin zur Ablehnung der Illustrationen durch den Schriftsteller (Ebers) aufzeigen.Diesen historischen Positionen werden neue Arbeiten an die Seite gestellt, die im Rahmen eines von der Hans-Meid-Stiftung geförderten Illustrationswettbewerbs entstanden. An der HAW Hamburg, Department Design, haben 26 Masterstudentinnen und -studenten von Prof. Bernd Mölck-Tassel als Semesteraufgabe Illustrationen zu einem Werk von Thomas Mann gestaltet: Die literarischen Vorlagen reichen von der frühen Erzählung Gefallen über die Novellen Das Wunderkind, Wälsungenblut, Der Tod in Venedig, Herr und Hund, Unordnung und frühes Leid, Mario und der Zauberer bis zu den Romanen Buddenbrooks, Zauberberg, Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull und Doktor Faustus.
Alle eingereichten Arbeiten sind in der Ausstellung zu sehen. Sie zeigen ein breites Spektrum moderner illustratorischer Techniken, unterschiedliche Formen erzählerischer Bildsprache und nicht zuletzt einen neuen Blick der bildenden Kunst auf das Werk Thomas Manns. Am 21. September um 15 Uhr werden die Preisträger im Buddenbrookhaus in Lübeck geehrt. Dort sind auch die Illustrationen zu sehen.