Moderne Kunst und Zeitgenössische Kunst.Frischer Wind Zu den Highlights in der Auktion „Moderne Kunst“ gehören zahlreiche Hauskünstler VAN HAMs, wie zwei Gemälde von Rudolf Bauer, z.B. eine Papiercollage von 1922 für 150.000 bis 170.000 Euro, ein Karl Hofer mit einem seiner wenigen kubistisch anmutenden Stillleben für 200.000 bis 250.000 Euro, sowie ein Ferdinand Holder mit einem Porträt von seiner Frau Bertha Stucki für den gleichen Schätzpreis. Zu den Highlights bei der „Zeitgenössische Kunst“ zählt der ZERO Künstler Günther Uecker mit einem typischen weißen Windfeld für 80.000 bis 120.000 Euro, ein Michael Majerus, der u.a. durch seine Größe beeindruckt, und für 50.000 bis 60.000 Euro zum Aufruf kommt. Ein eigenes Kapitel ist dem Nachlass HAP Grieshaber gewidmet. Es kommen knapp 270 Werke zum Aufruf, darunter eine Vielzahl von Entwürfen, Probe- und Farbandrucken.
Moderne Kunst Für Rudolf Bauer hat sich VAN HAM mit drei Auktionsrekorden einen Namen gemacht, was sich in den guten Einlieferungen wieder spiegelt. Sein Werk „Ohne Titel“ von 1922 ist eine Öl- und Papiercollage (Los 251/ Schätzpreis: € 150.000 – 170.000). Anfang der 1920er Jahre wurden seine Kompositionen reduzierter, weniger verschlungen, gleichzeitig stilisierter und eleganter. Es handelt sich um eine der wenigen Arbeiten, bei denen Bauer seine klaren Linien beibehält, aber trotzdem das Medium der Collage wählt. Der Schweizer Ferdinand Hodler ist mit einem eleganten Porträt vertreten (Los 327/ Schätzpreis: € 200.000 – 250.000). Die Dargestellte ist Bertha Stucki, Hodlers erste Ehefrau. Sie lernten sich 1887 kennen und heirateten im Jahr 1889. Bereits 1891 ließen sie sich scheiden. Das vorliegende Porträt muss also innerhalb dieses Zeitrahmens entstanden sein.
Ein außergewöhnliches Stillleben mit Krug und Schachtel aus den Jahren um 1920 von Karl Hofer wird für 200.000 bis 250.000 Euro zum Aufruf kommen (Los 330). Das Gemälde zeichnet sich durch die für Hofer typische, gedämpfte, erdige Farbigkeit aus. Das verschachtelte Arrangement der Objekte sowie die Farbgebung muten kubistisch an, während die Darstellungsweise rein sachlich bleibt. Für das Gemälde liegt bereits eine Leihanfrage der Kunsthalle Emden vor, die das Gemälde gerne in ihrer großen Karl Hofer Ausstellung vom 11.02.2012 bis 17.06.2012 zeigen würde.
Auch andere deutsche Highlights kommen zum Aufruf. Darunter ein Werk Lesser Urys, der dem Impressionismus nahe stand. Die Kaffeehausszene zählt zu der Gruppe der Pariser Caféhausszenen, die auf seiner letzten Auslandreise entstanden, als er im März 1928 mehrere Wochen in Paris verbrachte (Los 1928/ Schätzpreis: € 100.000 – 140.000). Das Gemälde „Zinnien“ von Otto Dix stammt aus dem Jahre 1947 (Los 287/ Schätzpreis: € 30.000 – 50.000). Zum Ende des Zweiten Weltkrieges änderte Otto Dix immer mehr seine Malweise. Er wendete sich von der altmeisterlichen Lasurtechnik ab, die sein Schaffen über 20 Jahre lang beherrschte, und malte wieder wie vor 1923/24 alla prima. Dieses Gemälde mit seinen hellen, reinen Farben ist ein eindrucksvolles Beispiel dieser Malweise. Gleich zwei Gemälde kommen aus dem kleinen Ouevre von Heinrich Hoerle zum Aufruf. Das Stillleben mit Krug und Birne wurde bereits in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, z.B. 1981/82 im Kölnischen Kunstverein (Los 328/ Schätzpreis: € 25.000 – 30.000). Krug und Birne stehen in einem Gefüge aus kontrastierenden, kräftigen und flächigen Farbfeldern, die den organischen Formen der Gegenstände gegenüber stehen.
Bei den Skulpturen sticht das Werk „Volto“ von Max Ernst hervor. Das farbintensive Werk aus Murano-Glas besticht durch seine prominente Provenienz: Peggy Geggenheim, New York. Es liegt eine handschriftliche Bestätigung von Sandro Rumney, Enkel von Peggy Guggenheim, vom 13. September 1985 in Kopie vor (Los 296/ Schätzpreis: € 10.000 – 12.000). Ebenfalls ein Highlight: Wilhelm Lehmbrucks „Kleine Sinnende“, die zu den schönsten Formfiguren Lehmbrucks gehört (Los 355/ Schätzpreis: € 12.000 – 15.000).
Zeitgenössische Kunst Günther Uecker ist bekannt für seine Nagelobjekte. Sein Werk „Schrei“ von 2002 wird für 80.000 bis 120.000 Euro angeboten. Wie nicht anders zu erwarten kommen noch weitere Werke aus dem ZERO Kreis zum Aufruf, wie z.B. „Red Fire Flower“ von Otto Piene (Los 135/ Schätzpreis: € 15.000 – 20.000) Eine Farbexplosion ist das großformatige Gemälde „Another Flowershop“ von Michel Majerus (Los 114/ Schätzpreis: € 50.000 – 60.000). Er kombinierte Elemente aus der Pop Art virtuos mit zum Teil expressiven Pinselstrichen, die an den abstrakten Expressionismus erinnern.
Eine typische, frühe Arbeit mit den bekannten, markanten, schwarzen Pinselstrichen kommt von Pierre Soulage zum Aufruf (Los 190/ Schätzpreis: € 30.000 – 50.000). Soulage schreibt selber zu seinen Werken: „Ich war immer der Meinung, je beschränkter die Mittel seien, desto stärker sei der Ausdruck.“
Ebenfalls ist Peter Brüning als Hauptvertreter des „Informel“ wieder mit einem seiner wohl bekannten Werke, hier in rot gehalten, vertreten. Es ist „18/63“ betitelt und kommt für 15.000 bis 20.000 Euro zum Aufruf. Zu den Nachkriegskünstlern gehört außerdem Rupprecht Geiger. Bekannt wurde er vor allem durch seine geometrischen Figuren. Das Werk „604/71“ zeigt einen Kreis und wird für 20.000 bis 30.000 Euro angeboten (Los 61).
Auf dem Kunstmarkt nach wie vor nachgefragt sind die Werke von Georg Baselitz und Jonathan Meese. Baselitz’ unbetiteltes Werk von 1984 aus einer französischen Privatsammlung kommt für 25.000 bis 30.000 Euro zum Aufruf (Los 15). Von Meese ist ein großformatiges Werk aus collagierter Mischtechnik von 2006 in der Auktion „Der Pseudomönch des netten Handwerks“ (Los 118/ 210 x 140,5 cm/ Schätzpreis: € 35.000 – 40.000). Der New Yorker Paul Thek arbeitete über viel Dekaden an seinen Newspaper Works, die in seinem Werk auch ein visuelles Tagebuch oder Reise-Logbuch darstellen. Die vorliegende Arbeit befindet sich auf einer Doppelseite der International Herald Tribune vom 29. April 1971 (Los 196/ Schätzpreis: € 12.000 – 18.000).
Fünf Arbeiten von Marlène Dumas „and they tried to become one“ werden für 18.000 bis 20.000 Euro aufgerufen (Los 41). In ihrem umfangreichen Werk bleiben ihre Hauptthemen immer klar erkennbar. „Die Sensualisierung der Bildoberfläche, das Spiel von Schwarz und Weiß auf dem Zeichenpapier versus Schwarz und Weiß als Rassenfrage, die Suche danach, ob und wie sich die massenhaft medial abgenutzte, fotografisch pornografisierte Nacktheit des menschlichen Leibes zeichnerisch für Erotik und Aura zurückgewinnen lässt …“ (Matthias Winzen, in: Marlene Dumas - Female, Köln, 2005, S. 27).
Unter den Skulpturen ist Niki de Saint-Phalles Drache, gewohnt farbenfroh, das unangefochtene Highlight (Los 163/ Schätzpreis: € 60.000 – 80.000). Das Formvokabular Niki de Saint Phalles ist magisch, mystisch, komisch, phantasievoll, bunt, gefühlvoll und stets symbolbehaftet.
Bei der Grafik ist wie immer die Pop Art, z.B. mit Lichtenstein, stark vertreten und wie immer hat VAN HAM das stärkste Angebot bei Andy Warhol. Eine Besonderheit ist die Farbserigrafie von Eva Mudocci (nach Munch). Die Serigraphie wurde als Edition geplant, jedoch nie als solche veröffentlicht. Es handelt sich daher um einen unikaten Probedruck dieses Motivs, das außerdem in einem hervorragendem Zustand ist (Los 212/ Schätzpreis: € 140.000 – 180.000).
Ein eigenes Kapitel widmet VAN HAM dem Nachlass von HAP Grieshaber. Die 268 Objekte umfassen nicht nur freie Graphiken und Plakate, sondern auch eine Vielzahl von Entwürfen, Probe- und Farbandrucken. Sie stammen aus dem Nachlass der Lyrikern Margarete Hannsmann, die seit 1967 die Lebensgefährtin HAP Grieshabers war. Das umfangreiche Konvolut gibt einen wunderbaren Einblick in das Schaffen und den Schaffensprozess des Künstlers. Ein Höhepunkt ist die eindruckvolle und monumentale Josefslegende von 1970. Sie wird zu einem Schätzpreis von 3.000 bis 5.000 Euro angeboten und ist eine von insgesamt vier Exemplaren. Es handelt sich um eine Serie von 36 Farblithographien auf Bütten-Karton. Die Blattgrößen betragen jeweils 120 x 151 cm. Grieshaber konzipierte den Josef-Zyklus für die Evangelische Pfarrkirche in Stuttgart-Untertürkheim. Dort bilden die Blätter – in sechs Vertikalreihen nebeneinander angeordnet – die Altarwand von 7 x 9 Meter.
Über 200 Werke dieser Sammlung werden unter 1.000 Euro und ohne Limit angeboten und im Rahmen
Über 200 Werke dieser Sammlung werden unter 1.000 Euro und ohne Limit angeboten und im Rahmen einer stillen Auktion verkauft.
Weitere Informationen Auf unserer Homepage steht Ihnen unser vollständig illustrierter Katalog zur Verfügung. Ein Word-Dokument dieser Meldung finden Sie unter www.van-ham.com in der Rubrik „Presseservice“. Bitte benachrichtigen Sie uns, wenn Sie Bilddaten wünschen. Bildunterschrift: Van Ham | Saša Fuis (Köln)
Van Ham Kunstauktionen, gegründet 1959, ist ein Familienunternehmen, das in zweiter Generation von Markus Eisenbeis als pers. haft. Gesellschafter geleitet wird. VAN HAM gehört zu den führenden Auktionshäusern in Deutschland, das ca. 12 international beachtete Auktionen jährlich durchführt, in denen regelmäßig neue Auktionsweltrekorde aufgestellt werden.
Die Auktionen teilen sich in folgende Themen auf: Alte Kunst | Europ. Kunstgewerbe & Schmuck | Moderne Kunst | Zeitgenössische Kunst | Photographie | Teppiche | Dekorative Kunst