Stangenwaffen • Griffwaffen • Schusswaffen Harnische und Rüstungsteile • Uniformen und Ausrüstung • Schweizer Ordonnanz-Waffen Schützenobjekte • Archäologische Objekte • Asiatica und Africana • Bilder, Grafiken und BücherZur diesjährigen Auktion Antiker Waffen und Militaria am 13. und 14. September 2012 hält die Galerie Fischer wieder ein herausragendes Angebot an ausgewählten Objekten in den verschiedenen Kategorien bereit. Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Zusammenstellung ausgewählter Highlights.
Besonders hervorzuheben sind eine süddeutsche Radschlossbüchse um 1610, eine Pavese der Stadt Winterthur aus dem 15. Jh. und eine osmanische Sturmhaube um 1600.
Die Galerie Fischer ist das älteste Schweizer Kunstauktionshaus und eines der führenden Häuser in Europa. Im Bereich der antiken Waffen und Militaria gehört die Galerie Fischer zu den internationalen Marktführern.
Sturmhaube, Shishak, osmanisch, um 1600 Tombak vergoldet. Hohe, konische Helmglocke mit aufgesetzter Spitze. Eingenieteter Augenschirm mit Ziernieten. Wangenklappen und Nasale fehlen. Helm und Augenschirm graviert, Kartuschen mit arabischen Inschriften und stilisiertem floralem Dekor. Rechte Stirnseite mit Marke des Arsenals in der Hagia Eirene, Konstantinopel. H 30 cmCHF 50‘000 / 80‘000 bzw. EUR 41‘650 / 66‘650
Einige dieser seltenen Helme waren 2001 im Militärmuseum Istanbul (S.W. Pyhrr, The Ottoman Arsenal in Hagia Eirene, in London Park Lane Arms Fair, Spring 2007) ausgestellt. Der Katalog lief unter der Bezeichnung "Askeri Müze Tombak Eserler Katalogu". Weitere osmanisch/türkische Helme dieser Art werden im Museo Stibbert aufbewahrt, Vianello, Armi e Armature Orientali, Abb. 5/6 und 9/10. Zwei andere sind in Wien, Gamber/Beaufort, Leibrüstkammer II, Abb. 124/5. Müller/Kunter, Europäische Helme, S. 336. Excerpt from the Certificate of Ian Eaves F.S.A., Arms & Armour Consultant, London 4 March 2012, concerning this decorated Ottoman Helmet: "Shishaks made of a copper alloy usually referred to as tombak. X-ray fluorescence tests undertaken by the Oxford Labs on 13 February 2012, on the front, rear, peak and inside of the helmet produced results that were in every case found to be consistent with the database of elements in 16th and 17th century AD Ottoman armour. The gilding which embellishes the outer surface of helmet has the dark colour characteristic of antique golds which have a higher percentage of impurities in them than do modern golds. The X-ray fluorescence tests showed no traces of cadmium which is present in most modern golds. The vertical seam down the left side of the skull has been joined by riveting. To make the seam invisible to the observer, the armourer has hammered it flat externally. The decoration of the helmet is not engraved but skilfully created by means of a series of curved, straight and circular punches. The decoration of the peak is subtly different in its design and execution from that of the skull. The peak must originally have been fitted to a different skull. The altered and slightly mismatched peak of the helmet under discussion would in any event argue for its authenticity. The ownership mark incised at the right of the brow of the helmet is of the usual form found on armour emanating from the Istanbul arsenal. Having given careful consideration to the form, construction, workmanship, materials, decoration, wear, patina and marking of the shishak that forms the subject of this appraisal, I am entirely persuaded by its authenticity. Ian Eaves"
Radschlossbüchse, süddeutsch, um 1610/30, Jagdwaffe Oktogonallauf (L 87 cm), Kal. 13,7 mm, gezogen, sig. T P oder P T, Visier und Korn. Die gesamte Oberfläche reich mit vergoldetem Ätzdekor: Rankenwerk und Ornamente. Schloss mit aussenliegendem Rad, flache Radkappe, Pfanne mit Schiebedeckel, Drücker def., Hahn gewinkelt, gravierter Monsterkopf. Schlossplatte und Abzugbügel mit Ornamenten und Schnecken (scrolls). Abzug mit Nadelstecher. Nussbaumschaft, Waffennr. 8, reiche Beineinlagen: Kolben mit verzierter Kartusche, eine Stadt zeigend, Füllhörner, Blumen, Kinderkopf. Vorderschaft mit Puten Fahnen schwenkend, rankenartige Einlagen mit geometrischen Mustern, dazwischen Punkte. Unterseite mit der Büste eines Jägers und eines Mädchens imMedaillon. Deckel der Kolbenlade graviert: Stehender Sportsmann mit Radschlossgewehr. Holzladestock mit Beindopper und Kugelzieher. L 113,5 cmCHF 40‘000 / 50‘000 bzw.
EUR 33‘350 / 41‘650
Ein ähnlich dekoriertes Gewehr aus Nürnberg s. Schalkhausser, Handfeuerwaffen, Kat.Nr. 20, Abb. S. 34. - Provenienz: Peter Finer 1995, Kat.Nr. 151.
Schild, Pavese, schweizerisch, Stadt Winterthur, 2. Hälfte 15. Jh. Holz, bespannt mit Leder, oben und unten geschweift, in der Mitte längs Ausbuchtung. Auf grünem Grund mit brauner Randeinfassung zwei weiss-rote Wappen: Schrägbalken begleitet von zwei schreitenden Löwen (ursprünglich Wappen der Grafen von Kiburg, dann von Winterthur übernommen) und gemeines Kreuz (Georgenbund?). Rückseite Naturleder mit zwei belederten Griffen, alte Slg.Nr. 101 und 294. Farbe etwas ausgebessert. H 110 cm
CHF 25‘000 / 30‘000 bzw. EUR 20‘850 / 25‘000
Winterthurer Pavesen finden sich im Schweizerischen Landesmuseum und im Bernischen Historischen Museum: SLM Jahresbericht 1922, S. 36 ff. mit Abb. und Erklärung des ritterlichen St.Georgenbundes; Gessler, Führer, Taf. 22, und Wegeli, Schutzwaffen, Inv.Nr. 24, Abb. Taf. III. Auch das Alte Zeughaus Solothurn besass eine Winterthurer Pavese, schreibt doch Kuppelmayr in seinem Katalog unter der Nr. 114 Setzschild "aus dem Zeughause in Solothurn". Weitere Winterthurer Pavesen in der Kretzschmar von Kienbusch Collection of Armor and Arms, Kat.Nr. 285, Taf. 88; und Abb. 174 (Inv.Nr. 818) in der Collezione Odescalchi (Ausstellungskatalog 1969).
Trabantenhalbarte, Sachsen, um 1580 Eisen (L bis zur Zwinge 75,5 cm), reiche Hochätzung mit Schwarzlot. Lange Vierkantspitze, Blatt mit konkaver Schneide und Zierhaken, eine Seite zeigt das sächsische Rautenwappen, die andere Seite die kurfürstlichen Schwerter. Schnabelhaken mit verstärkter Spitze. Konische vierkantige Tülle, Messingnieten. Gesamte Oberfläche des Halbarteneisens bis zum ersten Viertel der Spitze mit Ornamenten und feinem Rankenwerk. Schaftfedern und Schaftbänder in der ganzen Länge mit Blattfries. Grünes, geflochtenes Zierband mit grün-schwarzer Quaste. Achtkantschaft gekürzt. L 212 cm
CHF 20‘000 / 25‘000 bzw. EUR 16‘650 / 20‘850
Radschlossbüchse, deutsch, 1. Viertel 17. Jh. Oktogonallauf (L 95 cm), Kal. 11 mm, Kammerteil graviert: Blattdekor, Visier mit Klappe, Messingkorn. Schloss mit aussenliegendem Rad, Radkappe durchbrochen gearbeitet, Dekor: Engel, Adler und Ranken. Platte graviert: Liebespaar mit Amor, zwei von Pfeilen durchbohrte und mit einer Säge verletzte Herzen, links Adlerweibchen mit zwei Kücken, darüber Spruch Beide Hertze sind verwundt / keins ohn' das andre wird gesund. Feuerschirm graviert mit Hund, Pfannendeckel schiebbar, Drücker als Monster. Hahn gewinkelt, Bleche mit Monstergravuren. Abzug mit Nadelstecher. Abzugbügel Eisen. Nussbaumschaft, wenig rep., reiche Beineinlagen: Blumen, Blätter, Monster und Ornamente. Linke Seite: Harfenspielerin, Liebespaar zwischen Blumensträussen, Adlerweibchen mit Kücken, trommelnder Affe, Rankenwerk, Blüten und Monster. Alle Kanten mit Beinfilets. Kolbenlade. Ladestock mit Beindopper, erg. L 125 cm CHF 18‘000 / 24‘000 bzw. EUR 15‘000 / 20‘000
Auktionen am 13. und 14. September 2012Auktionsvorbesichtigung vom 3. bis 10. September 2012
Öffnungszeiten während der Vorbesichtigung zur Auktion Antike Waffen und Militaria vom 3. bis 10. September 2012: werktags 10.00 bis 12.30 Uhr und 13.30 bis 18.00 Uhr, Samstag 10.00 bis 18.00 Uhr, Sonntag 13.00 bis 18.00 Uhr.