Moderne Kunst aus Süddeutschem Galeriennachlass, spannende Asiatica sowie zahlreiche Objekte des Jugendstils kommen am 14. und 15. Juni unter den HammerGaleriegerahmte Gemälde, Grafiken und Skulpturen von namhaften Malern wie Schad, Kokoschka, Helmuth Macke, Matisse, Miro, Ernst, Picasso, Chagall, Corinth, Braques, Hundertwasser, Fuchs, Alt, Marino Marini, Bacon, Antes, Wunderlich, Bruno Bruni u.v.a. werden am Freitagvormittag versteigert. Daran schließen sich außergewöhnliche Asiatica an: 90 japanische Farbholzschnitte der Ukiyo-e – darunter Toyohara Kunichika, Utagawa Kuniyoshi, Utagawa Kunisada, Kitagawa Utamaro, eine große Netsuke-Sammlung, Snuffbottles, vorderasiatische Stempelsiegel, Blau- Weiß-Porzellan des 18. und 19. Jh., chinesiches Cloisonné sowie thailändische Keramik. Der Samstag ist schwerpunktmäßig auf Sammlerraritäten ausgerichtet. Viele interessante Jugendstilobjekte aus Glas, Bronze und Metall sowie Möbel und Schmuck runden die zweitätige Auktion ab.
Am Freitagmorgen kommt der Nachlass einer Galerie unter den Hammer: Moderne Kunst in edler Galerierahmung. Darunter befinden sich vier Originale von Christian Schad. Die neusachliche Mischtechnik mit dem Titel „Maria Endress“ (Los 468) zeigt eine brünette Frau mit gewelltem Haar, die am Betrachter vorbei nach rechts blickt. Der Pinselduktus ist lebhaft; die Farbe steht autonom im Vordergrund. Der Startpreis für diese Mischtechnik auf Malpappe beträgt 6000 Euro. In zarten Pastelltönen hielt Helmuth Macke einen weiblichen Rückenakt (Los 353) auf chamoisfarbenem Bütten fest. Das Modell dreht sich nach links und hält ein durchsichtiges Tuch in den Händen. Der Startpreis für diese Zeichnung beträgt 750 Euro. Darüber hinaus werden circa 60 Radierungen und Lithografien von Horst Janssen sowie 15 Blatt von Ernst Fuchs versteigert.
Ein herausragendes Highlight des Freitags ist der Holzschnitt von Albrecht Dürer. „Das Sonnenweib“ der Apokalypse ist ein tiefschwarzer, früher Abzug um 1510, auf dem verso ein einspaltiger Text angebracht ist. Das Papier verfügt über ein Wasserzeichen mit einem Turm mit Zinnen sowie einem Tor, einer Krone und einer Blume. Der Stempel „WB“ lässt die Provenienz als Sammlung Dr. W. Beck aus Berlin verifizieren. Das Portrait einer Frau in bayerischer Tracht (Los 165) von Rudopf Epp stellt ein zeittypisches Typenbildnis dar. Die Dargestellt fungiert als Vorbild der Tugend. Der Startpreis für dieses Werk beträgt 1500 Euro. Ferdinand Feldhütter stellte in spätromantischer Auffassung die Voralpenlandschaft (Los 171) dar. Lasierend sind die Ölfarben aufgetragen und vermitteln die flirrende Atmosphäre des Abendlichtes. Hier werden Gebote ab 650 Euro angenommen.
Josef Lorenzls Art-Déco-Plastik aus Bronze stellt eine weibliche Tänzerin dar. Sie trägt ein Rosenbukett in ihren Händen und fasziniert durch die prägnante Formsprache. Adolf Eiermanns Ölgemälde mit dem Titel „Lasciate agui esperenza (Buchenwald)“ ist aus seiner satirisch- sozialkritischen Schaffenszeit des Jahres 1947. Es zeigt eine Menschengruppe, die augenscheinlich von den Qualen des Krieges gezeichnet ist. Der Künstler war zeitlebens ein fanatischer Verfechter von Gewaltlosigkeit und setzte sich mit seiner Kunst für den Weltfrieden ein. Die eigenen Erfahrungen im Krieg suchte Eiermann sicherlich ebenfalls, in Darstellungen solcher Art zu verarbeiten.
Die informelle Komposition von Miloud Labied (Los 333) zeigt deutliche Einflüsse der Künstlergruppe COBRA, mit der der marokkanische Künstler während einer Reise nach Amsterdam im Jahr 1958 zusammenkam. Geboten werden kann für dieses Gemälde ab 1600 Euro. Unter den graphischen Arbeiten hebt sich die Carborundum-Radierung von Corneille hervor. Das Los Nummer 130 zeigt einen liegenden Frauenkopf, Vögel und Blumen in kräftigen Farben vor schwarzem Grund. Der Startpreis für diese galeriegerahmte Graphik beträgt 600 Euro. Weiter wird es am Freitag mit Asiatica gehen: Eine großen Sammlung von Netsuken und Snuffbottles birgt viel Spannendes für Sammler. Etwa zwanzig Positionen japanischer Farbholzschnitte beinhalten Blätter der Ukiyo-e. Darunter sind Künstler wie Toyohara Kunichika, Utagawa Kuniyoshi, Utagawa Kunisada und Kitagawa Utamaro zu finden. Insgesamt werden circa 90 Arbeiten versteigert. Einige der Farbholzschnitte stammen aus der Zeit der sino- japanischen sowie japanisch-russischen Kriege Ende des 19. Jh. Besonders interessant dürfte für Asiatica-Kenner das Blau-Weiß-Porzellan, chinesisches Cloisonné sowie thailändische Keramik sein, die ebenfalls unter den Hammer kommen. Den Abschluss an diesem Tag bilden Antiken mit einer Sammlung Stempelsiegel sowie seltener Bronzewerkzeuge des 4.-1. JT. aus Heidelberger und Berliner Privatbesitz.
Am Samstag kommt neben alten Zinn- und Fayence-Krügen des 18. Jh. eine umfangreiche Jugendstil-Zinn-Sammlung zur Versteigerung. Auch im Bereich der Möbel gibt es Interessantes und Seltenes: Hinter Los Nummer 1429 verbergen sich ein Paar Wandlampen mit kelchförmigen weißen Alabasterschirmen. Albert Cheuret entwarf diese Art-Déco-Stücke um 1930. Gestartet wird hier bei 1900 Euro. Die Boulle-Uhr (Los 1537) wurde um 1720 in aufwändiger Art in Süddeutschland gefertigt und der Startpreis beträgt für dieses Stück 2500 Euro.
Die Glas-Sammler können sich unter anderem auf eine Vase im „Wilde Rose Dekor“ von Émile Gallé (Los 1720) freuen. Mit einer kelchförmiger Wandung, einem glockenförmig ausgestelltem Fuß sowie umlaufenden Rosenranken überzeugt sie durch ihre interessante Form und Farbe. Gebote werden ab 750 Euro akzeptiert. Ein weiteres Highlight ist die Bikini-Vase von Fulvio Bianconi um 1950/55 (Los 1697). In Form eines weiblichen Torso besticht die Vase mit der „fenicio“-Technik und den typischen Streifeneinschmelzungen. Gebote werden ab 4500 Euro akzeptiert. Ein weiteres besonderes Stück ist Ermanno Tosos Kiku-Vase. Opak-gelbe und schwarz-weiße Einschmelzungen machen sie zu einem echten Hingucker. Wie gewohnt bildet Schmuck den Abschluss der zweitägigen Auktion. Hier ist das englische Amulett mit Diamantrosenbesatz aus dem 19. Jh. hervorzuheben. Als besondere Raffinesse zeigt sich verso ein verglastes Medaillofenster. 1200 Euro sind hier als Mindestgebot zulässig.