Am 6. und 7. Juni finden bei VAN HAM Kunstauktionen in Köln die Versteigerungen der Modernen und Zeitgenössischen Kunst statt. Mit der Privatsammlung Carlo Schröters bietet das Auktionshaus eine Auswahl künstlerischer Leckerbissen und kulinarischer Kunstgenüsse aus der legendären Eat Art Galerie in Düsseldorf, mit Werken von u.a. Daniel Spoerri und Dieter Roth.In der zeitgenössischen Auktion kommen zudem zwei außergewöhnlichen Unikate von Gerhard Richter zum Aufruf: ein Hinterglasbild und eine monochrom-graue Leinwand, beide aus einer rheinischen Privatsammlung. Als Spezialität des Hauses kann man das Angebot in der Modernen Kunst bezeichnen: die Werke der Künstler Rudolf Bauer, Karl Hofer und Alexej von Jawlensky versprechen Hochgenuss.
Auktion Moderne KunstEs gehört schon fast zur Tradition der Auktion Moderne Kunst, dass VAN HAM auch in diesem Frühjahr wieder eine bedeutende Arbeit des Sturm-Künstlers Rudolf Bauer anbieten kann. Sein Gemälde „Triangles“ von 1938 überzeugt durch seine leuchtenden Farben sowie durch seine Provenienz in der Solomon R. Guggenheim Collection und den Leonard Hutton Galleries in New York (Schätzpreis: 300.000 – 400.000 Euro). Anschließend gelangte es in eine französische Privatsammlung. In zahlreichen Ausstellungen wurde es gezeigt, u.a. in Berlin, Baltimore und New York.
Unter den sechs angebotenen Werken Karl Hofers ist das Bildnis eines Mädchens von 1945 aus einer deutschen Privatsammlung besonders reizvoll (Schätzpreis: 35.000 – 45.000 Euro). In der Offerte befinden sich drei weitere Ölgemälde, darunter ein Obststillleben und eine Tessiner Landschaft, sowie zwei Arbeiten auf Papier aus dem Nachlass des Künstlers. Eine lückenlose Provenienz weist Alexej von Jawlenskys Gemälde „Frühlingswind und Wiesen“ auf, welches um 1916 entstand (Schätzpreis: 125.000 – 150.000 Euro). Aus dem Künstleratelier ging es zunächst nach Wiesbaden, dann in die Schweiz und die USA, bis es wieder nach Deutschland zurückkehrte. Ebenso gut nachzuverfolgen ist seine Ausstellungshistorie. Zwei Werke des deutschen Malers Oskar Moll ergänzen das vielfältige Angebot in der Modernen Kunst. Sein „Stillleben mit NOVEM“ entstand um 1928 (Schätzpreis: 20.000 – 30.000 Euro) und ist eine kleine Sensation, denn es gilt laut Werkverzeichnis als verschollen. Die Darstellung der Königsallee-Brücke stammt aus dem Jahr 1917, ein Motiv das Moll zwischen 1915 und 1917 mehrfach im Grunewald gemalt hat.
Auktion Zeitgenössische KunstEine besondere Ehre ist die Versteigerung von Teilen der Privatsammlung Carlo Schröters. Schröter führte ab 1968 das Restaurant Spoerri sowie später die Eat Art Galerie am Düsseldorfer Burgplatz gemeinsam mit Hete Hünermann. Neben einer Darstellung des Stuttgarter Fernsehturms aus Schokolade von Dieter Roth, ist ein weiteres Highlight der „Restaurant Spoerri Tisch“ von Daniel Spoerri. Er gehört zur Serie der sogenannten „Tableaux piege“ („Fallenbilder“) (Schätzpreis: 12.000 – 18.000 Euro). Nach dem Genuss kulinarischer Extravaganzen - Sauerbraten vom Fohlen, Seehund- und Löwenfleischragout waren im Restaurant Spoerri keine Seltenheit – wurde die Tischplatte mitsamt der Relikte eines genussvollen Abends als Assemblage montiert und konserviert. Der besondere Reiz der Sammlung liegt in der Authentizität der angesammelten Werke sowie in deren meist ausgezeichnetem Erhaltungszustand.
Gleich zwei herausragende Werke des Kölner Künstlers Gerhard Richter kommen im Juni zum Aufruf. Eine Besonderheit ist das Hinterglasbild „Abdallah“ aus dem Jahr 2010, welches vom Einlieferer direkt beim Künstler erworben wurde (Schätzpreis: 40.000 – 60.000 Euro). Aus einer nordrhein-westfälischen Privatsammlung kommt das Gemälde „Grau“ von 1975 (Schätzpreis: 100.000 – 150.000 Euro). Ein weiteres Highlight ist Karin Kneffels realistische und leuchtende Darstellung von Trauben aus dem Jahr 2009 (Schätzpreis: 60.000 – 70.000 Euro). Die Werke der Meisterschülerin Gerhard Richters faszinieren durch die hyperrealistischen Darstellungen von Alltagsgegenständen, die sie damit zu Kunstobjekten erhebt.
„Als führendes Auktionshaus in Deutschland für Warhol-Graphiken wurden uns rund 20 attraktive Arbeiten eingeliefert, so dass wir eine große und vielfältige Auswahl anbieten können“, so Robert van den Valentyn, Abteilungsleiter der Abteilung Moderne und Zeitgenössische Kunst. Unter den Arbeiten befindet sich die Farbserigraphie „Black Rhinoceros“ von 1983 (Schätzpreis: 18.000 – 22.000 Euro), mehrere Darstellungen der „Cologne Cathedral“ (Schätzpreise ab 8.000 – 12.000 Euro), zwei Varianten des „Beethoven“ (Schätzpreis: je 20.000 - 30.000 Euro) und die Farbserigraphie über Papiercollage „Diana Vreeland Rampant“ (Schätzpreis: 35.000 – 55.000 Euro).
1970 entwarf Günther Uecker eine Supraporte für das ehemalige Abgeordnetenhaus des Deutschen Bundestages (dem sogenannten „Langen Eugen“) in Bonn, die noch im gleichen Jahr im Auftrag des Architekten Egon Eiermann ausgeführt wurde. Über Eiermann gelangte Ueckers Modell für die Supraporte, ein kinetisches Nagelobjekt, in Privatbesitz und kommt nun für 20.000 – 30.000 Euro zum Aufruf.
Anne SrikiowPresse- und Öffentlichkeitsarbeit
Van Ham Kunstauktionen, gegründet 1959, ist ein Familienunternehmen, das in zweiter Generation von Markus Eisenbeis als persönlich haftender Gesellschafter geleitet wird. Jährlich finden circa zwölf international beachtete Auktionen in den Bereichen Alte Kunst, Europäisches Kunstgewerbe, Schmuck und Uhren, Moderne Kunst, Zeitgenössische Kunst, Photographie, Teppiche und Dekorative Kunst statt. Durch regelmäßig erzielte Auktionsrekorde gehört Van Ham zu den führenden Auktionshäusern in Deutschland mit Spitzenpositionen im Schmuck und bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts.