In der Herbstauktion „Alte Kunst“ wartet Van Ham mit einer spektakulären Wiederentdeckung auf! Das verschollene Gemälde „Bergkapelle im Winter“ von Ernst Ferdinand Oehme wurde dem Kunstberater Sascha Tyrra angeboten, der die kunsthistorische Sensation schnell erkannte. Durch seine intensive Recherche und die produktive Zusammenarbeit mit den Experten von Van Ham kann das Werk nun als eines der Highlights der Herbstauktion angeboten werden. Es gilt nicht nur als Hauptwerk des Dresdner Romantikers, dessen Arbeiten nur selten auf dem Auktionsmarkt auftauchen, sondern bildet zudem einen der Höhepunkte der Malerei der deutschen Spätromantik.Der Gipfel der Romantik. Ernst Ferdinand Oehme gehört zu den wichtigsten Vertretern der Dresdner Romantik. Johan Christian Clausen Dahl und Caspar David Friedrich förderten das Talent des jungen Malers, dessen romantisch-fromme Symbolik vordergründiger und zugänglicher ist, als die seines Lehrers Friedrich. Im Gegensatz zu dessen visionär abstrahierender Sicht kommt es Oehme dabei durchaus auch auf das Pittoreske seiner Motive an. Enge Freundschaften schloss er mit den Malern Ludwig Richter und Karl Gottlieb Peschel. Oehme gehörte der Montagsgesellschaft an, 1846 erhielt er den Titel Hofmaler und die Ehrenmitgliedschaft der Kunstakademie. Mit dem Thema der Bergkapelle hat sich der Dresdner etwa ein Jahrzehnt lang beschäftigt und fertigte mindestens sechs Arbeiten auf Papier an. „Das Gemälde „Bergkapelle im Winter“ ist ein Hauptwerk des Künstlers aus dessen fruchtbarster Schaffenszeit“ schreibt Hans Joachim Neidhardt in seinem Gutachten. „Zugleich markiert es einen Höhepunkt der Malerei der deutschen Spätromantik. Im gleichen Jahr 1842 malte Ludwig Richter das große Bild „Abendandacht“ und Moritz von Schwind ein Jahr später „Der Ritt Kunos von Falkenstein“ – beide im Museum der bildenden Künste Leipzig. Carl Spitzwegs bekanntestes Bild „Der arme Poet“ (1835) war wenige Jahre zuvor entstanden. Mit der „Bergkapelle im Winter“ gesellt sich Oehme zu dieser Troika.“
Ein verschollenes Gemälde taucht auf. Noch im gleichen Jahr seiner Entstehung 1842 stellte der Sächsische Kunstverein Ernst Ferdinand Oehmes Bergkapelle aus, um es anschließend anzukaufen und setzte damit ein deutliches Zeichen für die Relevanz des Gemäldes und die Wertschätzung des Künstlers. Anschließend gelangte die Malerei in den Besitz des Kreishauptmanns von Schwarzenfels in Altenberga bei Kahla. In den Wirren des Zweiten Weltkrieges verschwand das Gemälde vermutlich von der Oberfläche und galt seitdem als verschollen.
Anhand der Angaben des Einlieferers kann die Geschichte des Gemäldes nun in Teilen rekonstruiert werden: Anfang der 70er Jahre rettete der Vater des Einlieferers, ein Kunsthistoriker aus Mecklenburg-Vorpommern, das völlig verschmutzte Gemälde im Rahmen einer Entrümpelungsaktion auf einem Gutshof buchstäblich in letzter Sekunde vor der endgültigen Vernichtung. Der Zustand des Bildes veranlasste den neuen Besitzer das Werk eigens zu restaurieren. Bei der Reinigung legte er unter der dicken Schmutzschicht die Signatur Ernst Ferdinand Oehmes frei – spätestens jetzt muss ihm klar geworden sein, welchen Schatz er in Händen hielt. Zudem könnte dieses Detail den Verbleib im Dritten Reich erklären: Die verborgene Signatur bewahrte das Gemälde vor der Entwendung durch russische Soldaten, der zahlreiche Kunstwerke bedeutender Künstler nicht entgehen konnten. Diese Arbeit war ohne Signatur in den Augen der Besetzer wertlos – was sie allerdings nicht vor Bajonettstichen schützte.
Aufgrund der Umstände zu DDR-Zeiten behielt der Besitzer das neu erlangte Wissen über den Autor des Gemäldes, ja dessen Existenz, für sich. Die Experten von Van Ham staunten nicht schlecht, als die Erben das bis dato verschollene Gemälde nun zum Verkauf anboten. Die unprofessionellen Restaurierungen der 70er Jahre wurden im Vorfeld der Auktion behoben. Glücklicherweise lagen diese Restaurierungen auf der Schmutzschicht, so dass die Originalsubstanz kaum in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die nun durchgeführte, professionelle Restaurierung lässt das Hauptwerk Ernst Ferdinand Oehmes in neuem Licht erstrahlen!
Eine Erfolgsgeschichte setzt sich fort! Im vergangenen Herbst entdeckte der Kunstvermittler Sascha Tyrra ein Aquarell Ernst Ferdinand Oehmes in einer kleinen Privatsammlung. Mit Hilfe eines spezialisierten Papierrestaurators gelang es, das vollkommen verschmutzte und im desolaten Zustand befindliche Blatt wiederherzustellen. Dieses Aquarell mit der Darstellung der „Bergkapelle im Winter“ geht wohl unmittelbar auf das nun wiederentdeckte Gemälde zurück. Die intensive Recherche Sascha Tyrras mit den Experten von Van Ham, sowie das starke Interesse an dem Werk führten zum internationalen Auktionsrekord für eine Papierarbeit von Ernst Ferdinand Oehme. Es ist zudem das zweithöchste Ergebnis, das jemals auf einer Auktion für ein Werk Ernst Ferdinand Oehmes erzielt wurde.