Am 19. und 20. September kommen viele Highlighs unter den Hammer: Das Feinste an asiatischem Elfenbein, Porzellan,…
Am 19. und 20. September kommen viele Highlighs unter den Hammer: Das Feinste an asiatischem Elfenbein, Porzellan,…
Am 19. und 20. September kommen viele Highlighs unter den Hammer: Das Feinste an asiatischem Elfenbein, Porzellan, Snuffbottles und vieles mehr sowie Künstlernachlässe aus der Region, Künstler von Weltrang aus einer Galerienauflösung, eine neu entdeckter Altmeister und außerdem Antiquitäten, Mobiliar und Schmuck
Die beiden Auktionstage im September bieten in jedem Bereich eine Fülle an interessanten Objekten. Aufwändig geschnitzte Elfenbeinfiguren in Form einer Kriegerin, dem thronenden Kaiserpaar oder einem Qilin-Paar sind Teil des Asiatica-Sektors. Sie entstanden im 19. und 20. Jahrhundert und sind teilweise koloriert. Im Bereich des asiatischen Porzellans gibt es unter anderem feine Landschaftsmalerei auf Reisschalen aus der Qing-Zeit, zwölf chinesische Löffel aus Blauweiß-Porzellan mit unterschiedlichem Dekor, eine Schulter-Vase mit Früchtedekor unter heller Seladonglasur sowie einen Porzellan-Pinselbecher mit drei kaiserlichen Drachen und der Bodenmarke des Kaisers Yongzhen zu besichtigen. Besonders interessant ist auch die große Tisch-Snuffbottle aus Elfenbein mit einer Kinderfestszene des maoistischen China. Auf der Wandung sind viele spielende Kinder dargestellt. Manche von ihnen halten eine Mao- Bibel oder Fahne empor.
Die kleinen Dinge sind oft besonders spannend: ein 11,8 cm großer Bodhisattva aus Bronze ist auf das 16. Jahrhundert datiert und weist in seiner entspannten Sitzhaltung die entsprechenden Inkrustierungen auf. Ein Paar chinesischer Altar-Gefäße des frühen 20. Jahrhunderts sind aus Silber getrieben und mit plastischen Shishi-Knäufen versehen. Besonders interessant sind vier Papiergewichte in Form eines Stellschirmes. Aus Silber geformt zeigen sie reliefierte Darstellungen der daoistischen Unsterblichen. Aus zartgrüner Jade ist ein Amulett geformt und in Gold gefasst. Auf beiden Seiten ist ein im Flachrelief geschnittener Dekor mit Glücks-Kalligraphie und Pfirsichzweigen mit Fledermaus zu sehen, eine japanische Umimatso-Netsuke der Edo-Zeit zeigt einen Südsee-Insulaner mit Korallenbäumchen. Auch werden in dieser Auktion zahlreiche japanische Holzschnitte der Moderne versteigert. Darunter befindet sich auch eine komplette Reihe der „Segelboote“- Serie von Hiroshi Yoshida. Es handelt sich um stimmungsvoll dargestellte Segelboote zu verschiedenen Tageszeiten im Oban-Format. Sie sind alle bezeichnet, datiert und signiert sowie ansprechend gerahmt. Eine museale Satteldecke nordamerikanischer Ureinwohner um 1890 bildet ein weiteres Highlight. Sehr aufwändig ist diese Decke aus Leder mit Perlen und Glöckchen verziert.
Vier antike daunische Gefäße aus dem 5. bis 3. Jahrhundert v. Chr. sind ebenfalls Teil dieser Auktion. Es handelt sich um eine Kanne, eine Doppelschlaufen-Schale sowie Vogelaskos aus Ton. Wir machen einen großen zeitlichen Sprung von der Antike in die Neuzeit, zum modernen Design. Der Stahlrohr-Freischwinger B34 von Thonet ist zweifelsohne ein Musthave für alle Möbelliebhaber. In diesem Bereich gibt es in der September-Auktion einiges mehr zu entdecken: ein französischer Bistrotisch des 19. Jahrhunderts, ein barockes Kabinettschränkchen aus dem 18./19. Jahrhundert, ein komplettes Biedermeier-Zimmer – bestehend aus Esszimmergarnitur, Kommode, Spiegel, Blumensäule, Sekretär, Sofa und Sessel – zu bewundern. Darüber hinaus sind auch ein Pärchen Louis-Seize-Kommoden, ein Südtiroler Eckstuhl des Jugendstils sowie ein Beistelltisch von Louis Majorelle um 1900 echte Raritäten. Auf bronzenen Füßen präsentiert sich eine prunkvolle Pendule von Planchon/Paris, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gefertigt wurde.
Im Bereich der Kunst gibt es wieder einige Künstlernachlässe zu entdecken: Ernst Friedrich Wilhelm Kiefer wurde 1898 in Konstanz geboren. Er studierte in Freiburg und Heidelberg Sprach- und Literaturwissenschaften sowie Philosophie, um im Anschluss in Freiburg als Lehrer tätig zu sein. Als Philologe wurde er zum Professor ernannt. Seine Freizeit allerdings widmete er der Musik und der bildenden Kunst. Kiefer verbrachte seine Nachmittage im Atelier – so oft es ihm möglich war.
1944 wurde Freiburg durch Luftangriffe stark zerstört, die Schulen blieben geschlossen und so reichte Kiefer seine vorzeitige Pensionierung ein. Nach Kriegsende widmete er sich vollkommen der Malerei. 1956 kehre er an den Bodensee zurück und ließ sich mit seiner Familie auf Höri nieder. 1962 zog er nach Radolfzell, wo er fünf Jahre später starb. Nach dem Krieg wurden trotz der großen Alltagssorgen zahlreiche Kunstaustellungen organisiert. Ernst F. W. Kiefer nahm an vielen Kollektivausstellungen teil – so zum Beispiel im Jahre 1947 an der „Badischen Sezssion“. Auch beschickte er jahrelang die „Singender Kunstausstellung“, die unter anderem auch Max Ackermann, Walter Herzog und Otto Dix zeigte.
Kiefer war aufgrund seiner beruflichen Stellung der Kriegsdienst und die wirtschaftliche Not erspart geblieben. So blieb auch seinem Werk eine gewisse Leichtigkeit erhalten. Die leuchtenden Farben und der kräftige Pinselduktus sind eine Zeugnis von einem unerschütterten Selbstbewusstsein. Die Suche, die bereits im Frühwerk begonnen hatte, blieb Bestandteil der Bildthemen. Die Suche nach sich selbst, nach dem Sinn im Leben, nach dem wahren Kern der Dinge. Fragen, die die Menschheit seit jeher beschäftigen. Kiefer scheint die Antwort vor allem in der Natur gesucht und vielleicht sogar gefunden zu haben. Seine Landschaften sind ein Spiegel der menschlichen Psyche. Dargestellte Figuren sind so weit abstrahiert, dass sie mit der Landschaft zu verschmelzen scheinen, dass sie ein Teil ihrer Umgebung werden.
Die Bildkompositionen sind immer harmonisch, ja fast lyrisch. Bildfelder reihen sich aneinander und ergeben eine weite, vielschichtige und idyllische Landschaft. Nur hier und da sind auch karge Bäume und vertikale Formen zu sehen, die spitz zulaufen; die einen daran erinnern wollen, dass im Leben nicht alles problemlos verläuft. Der Künstler selbst formulierte es folgendermaßen: „Der Mensch ist eine Landschaft. Zwischen der Landschaft draußen und der Landschaft drinnen besteht kein Unterschied, denn den unzähligen Landschaften draußen in der Natur stehen unzählige Landschaften im Menschen gegenüber.“ Kiefer bleibt trotz eines gewissen Grades an Abstraktion der figurativen Kunst verpflichtet und sein Werk ist in der Nachfolge der klassischen Moderne einzuordnen. Die in der Versteigerung vertretenen Werke stammen aus den 1940er bis 1960er Jahren. Die meisten der rund 140 Arbeiten wurden 1998 in der Villa Bosch ausgestellt. Vorwiegend sind die Werke galeriegerahmt und einige befinden sich sogar in doppelseitig verglasten Schaurahmen.
Ein weiterer Künstler ist Carl H. Lenz. Er wurde 1920 in Heidelberg geboren und studierte an der Freien Akademie in Mannheim sowie in Karlsruhe. Während sein Berufsleben der Werbegrafik verschrieben war, faszinierte ihn in seiner Freizeit die Natur. Sein bevorzugtes Bildthema war die Harmonie von Tier und Landschaft, die er in meisterhaft realistischer Weise auf die Leinwand brachte. Einfühlsam und gekonnt stellt Lenz eine Wildschweinfamilie, Rebhühner auf einer nebligen Wiese oder steigende Gänse dar, sodass der Betrachter das Gefühl hat, die Reinheit der Natur hautnah mitzuerleben.
Außerdem sind folgende Nachlässe Teil der Auktion: Albert Mueller, Norbert Mehler, Willi Wernz, Willi Wewer und Nils Haglund. Es lohnt sich, die Arbeiten dieser Künstler kennen zu lernen! Kunstobjekte aus einer Galerienauflösung glänzen durch Namen wie Marc Chagall, Pablo Picasso, Ernst Fuchs, Rudolf Hausner, Friedrich August Kaulbach, Fritz Klimsch, Hanns Fay und viele andere. Gleich fünf informelle Mischtechniken von Fred Thieler dürfen wir dieses Mal versteigern. Von hohem kunsthistorischem Wert ist zweifelsohne das neu entdeckte Werk des Maestro del Trittico di San Niccolò. Es handelt sich um eine berührend komponierte Beweinung Christi in Öl, die um 1500 datiert wurde. Zu diesem Werk gibt es einen aktuell entstandenen Aufsatz von Prof. Johannes Tripps (Leipzig).
Aber auch im Bereich der anonymen Künstler gibt es spannende Werke zu entdecken. Eine niederländische Genreszene zeigt einen Arztbesuch. Mit viel Liebe zum Detail ist diese Darstellung in Öl auf Leinwand um 1700 ausgeführt worden. Ein namenloser Impressionist hielt einst eine Moorlandschaft unter hohem, heiterem Himmel fest. Damit sei nur ein Bruchteil genannt…
Im Bereich der Varia und Historica sticht das Schachspiel aus Elfenbein heraus. Es besteht aus kolorierten kaiserlichen Figuren. Eine Elfenbein-Petschaft eines Mediziners aus dem 19. Jahrhundert, die Iserloher Tabakdose mit der Ansicht der Stadt Lissabon sowie eine Zeremonieglocke eines Geheimbundes der Konquisadoren sind weitere Highlighs dieser Auktion.
Den glänzenden Abschluss des Vorberichtes bildet der Schmuck: Ob ein Diamantring des Art Deco, ein Brillantring von 2,8 Karat oder ein filigranes Goldarmband mit Türkisbesatz – auch hier lässt das Angebot keine Wünsche übrig.
Vorbesichtigung vom 10.-17. September 2014Montag bis Freitag 10-18 UhrSamstag 10-14 UhrSonntag 13-18 Uhr
Am Donnerstag vor der Auktion bleibt das Auktionshaus geschlossen. Vorbesichtigung an den Auktionstagen 9-10 Uhr. Freitag, 19. 9. 2014 ab 10.00 Uhr Friday, September 19th, starting at 10 AM
0001 - 0499 Asiatica Asian works of art0500 - 0536 Afrikana, Ethnika u. AntikenAfrican and tribal works of art, antiquities0537 - 0646 Moebel, Lampen, Teppiche, Grossuhren furniture, lamps, rugs and carpets, clocks0647 - 0684 Antiquarisches, Altmeistergraphik old books, old prints0685 - 0714 Kuenstlernachlass Karl Lenz artist's estate0715 - 0749 Kuenstlernachlass Norbert Mehler artist's estate0750 - 0837 Sammlerartikel, Spielzeuge, Technik, Briefmarken, Muenzen
collectibles, toys, technical objects, stamps, coins
0838 - 0874 Historica miscellaneous historical objects0875 - 0972 Schmuck jewellery
Samstag, 20.9.2014 ab 10.00 Uhr Saturday, September 20th, starting at 10 AM
0973 - 1471 Alte und neue Kunst: Malerei, Graphik, Plastik Old and modern fine arts: paintings, prints, sculpture
1472 - 1606 Kuenstlernachlass Ernst Friedrich Wilhelm Kiefer artist's estate
1607 - 1637 Religiosa religious art1638 - 1700 Vitrinenobjekte, Pretiosen objets d'arts1701 - 1772 Porzellan porcelains1773 - 1811 Glas glass1812 - 1888 Silber silverware
Pro Stunde werden ca. 120-130 Positionen versteigert (Angabe ohne Gewaehr).Approx. 120-130 lots are sold per hour.
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