Pierre-Joseph Redouté Les liliacées. 8. Bde. 1802-16 Schätzung: € 80.000 Pierre-Joseph Redouté Les liliacées. 8. Bde. 1802-16 Schätzung: € 80.000 - Mit freundlicher Genehmigung von: kettererkunst

Was: Auktion

Wann: 18.11.2013 - 19.11.2013

Blumen-Raffael lässHamburg, 31. Oktober 2013 (kk) – Die acht Bände von Pierre-Joseph Redoutés Meisterwerk „Les liliacées“ stehen an der Spitze einer Sammlung bedeutender botanischer Werke, die am 18./19. November bei Ketterer Kunst im Rahmen der Auktion Wertvolle Bücher zum Aufruf kommen. Die Schätzung für das großartige Pflanzenbuch des wegen seines Könnens auch als Blumen…
Blumen-Raffael lässHamburg, 31. Oktober 2013 (kk) – Die acht Bände von Pierre-Joseph Redoutés Meisterwerk „Les liliacées“ stehen an der Spitze einer Sammlung bedeutender botanischer Werke, die am 18./19. November bei Ketterer Kunst im Rahmen der Auktion Wertvolle Bücher zum Aufruf kommen. Die Schätzung für das großartige Pflanzenbuch des wegen seines Könnens auch als Blumen-Raffael bekannten Flamen liegt bei € 80.000.

Das gut erhaltene, äußerst breitrandige Exemplar mit 486 handretuschierten Farbstich-Tafeln und der seltenen Widmung an den damaligen französischen Innenminister Jean-Antoine Chaptal ist eines von nur 280 Exemplaren, von denen sich dieser 80 Ausgaben sicherte, um sie den wichtigsten Würdenträgern, Wissenschaftlern und Bibliotheken Europas zu überreichen. Auch Napoleon selbst ließ sich durch seinen Außenministers Talleyrand eine größere Anzahl für verschiedene Herrscher anderer Länder reservieren.

Nicht weniger bedeutend ist auch das 13-bändige, 1761-1775 entstandene „Vegetable System“ von John Hill., das mit einer Taxe von € 65.000 an den Start geht. Das mit 1544 kolorierten Kupfertafeln versehene und in dieser Vollständigkeit äußerst seltene Werk ist eine der umfassendsten Publikationen zur Botanik im England des 18. Jahr-hunderts. Es rief dieser Vollständigkeit äußerst seltene Werk ist eine der umfassendsten Publikationen zur Botanik im England des 18. Jahr-hunderts. Es rief großes Aufsehen hervor, auch in Fachkreisen. So gab selbst der bedeutende schwedische Naturwissenschaftler Carl von Linné zu verstehen, dass er beim Anblick dieses monumentalen Meisterwerks beinahe in Ohnmacht gefallen wäre.

Ein weiteres botanisches Glanzlicht kommt neben der ersten, in ihrer Vollständigkeit sehr seltenen „Illustratio systematis sexualis Linnaei“ von John Miller aus dem Jahr 1770 von William Roscoe. Die für € 15.000 angebotene erste Ausgabe des monumentalen Pflanzenwerkes „Monandrian Plants“ ist bei einer Druckauflage von lediglich 150 im Jahr 1828 heute ungemein selten.

Abgerundet wird die Offerte der Sammlung u.a. von Georg Wolfgang Knorrs „Deliciae Naturae Selectae“ von 1771. Es ist das aufwendigste zoologische Tafelwerk Nürnbergs und wird hier in der ersten und einzigen niederländischen Übersetzung angeboten. Das monumenale Werk über die Sammlungsstücke in den deutschen Naturalienkabinetten geht mit einer Schätzung von € 14.000 an den Start, während für Elisabeth Blackwells „Vermehrtes Kräuterbuch“, eines der bekanntesten botanischen Werke des 18. Jahrhunderts, € 16.000 veranschlagt sind.

An der Spitze des weiteren Auktionsangebotes steht neben drei Bänden der „Biblia Sacra“ von Salvador Dalí mit durchsignierten Probedrucken sämtlicher Grafiken (Taxe: € 35.000) ein reiseliterarisches Werk: Matthaeus Merians „Topographia Germaniae“ liefert eine eindrucksvolle Landesbeschreibung der deutschsprachigen Länder des ausgehenden 17 Jahrhunderts. Die vollständige, mit über 1000 Kupfertafeln versehene und dekorativ gebundene Reihe stammt aus dem Besitz des Grafen Emanuel von Törring-Gronsfeld und ist mit einer Schätzung von € 65.000 bewertet.

Ebenso im Top-Segment des Angebots ist die kaum auffindbare erste lateinische Ausgabe der „Navigatio“ des Holländers Jan Linschoten von 1599 in einem kolorierten vollständigen Exemplar (Schätzpreis: € 85.000).

Aus seiner besten dadaistischen Zeit stammen die Illustrationen für „Au 125 du boulevard Saint-Germain“ von Max Ernst. Das sehr seltene Werk mit einer Originalradierung des Künstlers ist eines der frühesten von ihm illustrierten Bücher. Es kommt mit einer Schätzung von € 2.500 zum Aufruf.

Für besondere Spannung im Auktionssaal dürfte auch der erste Druck der Originalausgabe von Johann Wolf- gang Goethes „Die Leiden des jungen Werthers“ sorgen. Sie enthält den unretuschierten Text, der bereits für die zweite Ausgabe von Goethe sorgsam überarbeitet und für die erste rechtmäßige Gesamtausgabe revidiert, relativiert sowie entschärft wurde. Noch 50 Jahre später schlug Goethe seinem Verleger vor, diese erste Ausgabe als Vorlage für den geplanten Jubiläumsdruck zu verwenden: „Ob Sie nicht das Büchlein nach der ersten Ausgabe (… ) neudrucken wollen? Es ist in der letzten Zeit viel Nachfrage danach gewesen, ich hab sie selbst in den Auktionen in gesteigertem Preis zu erhalten gesucht.“ Die Schätzung für diesen ersten Druck in seiner, wie Goethe schreibt, „heftigen Unbedingtheit“, die „die große Wirkung hervorgebracht hat“, liegt bei € 10.000.

Mit derselben Taxe versehen ist auch eine feine, vielfältige und gut erhaltene Sammlung von rund 120 farbintensiven Zeichnungen, illustrierten Briefen und Postkarten des Malers Willi Geiger an seine Schülerin und enge Vertraute Mary Louise Pike.

Etwas darunter ist mit € 8.000 ein schöner umfang- und inhaltsreicher eigenhändig verfasster Brief von Rainer Maria Rilke angesetzt. Der Dichter schreibt diesen im Sommer 1902 auf Schloß Haseldorf in Holstein an seinen Bekannten, den Schriftsteller Friedrich Huch. Unter anderem berichtet er über finanzielle Nöte, besonders über seinem inneren Konflikt zwischen freiem dichterischen Schaffen und der Notwendigkeit, für den Unterhalt seiner jungen Familie einer geregelten Tätigkeit nachzugehen.

Nicht minder bedeutend ist auch die „Opera Philosophica“ von Lucius Annaeus Seneca, die frühe Gesamtausgabe der philosophischen Werke und Briefe, die die bedeutenden „Naturwissenschaftlichen Schriften“ im Erstdruck enthält. Die Taxe des 1490 in Venedig erschienenen Buches liegt bei € 4.000.

Neben Wertvollen Büchern, Manuskripten, Autographen und Dekorativer Graphik werden Arbeiten der Maritimen und Norddeutschen Kunst angeboten. Während letztere u.a. mit Werken von Dorothea Maetzel- Johannsen („Kassel -Schlosstreppe II“, Taxe: € 5.000) und Johann Jacob Gensler (Zwei Frauen in Tracht der Probstei und aus Blankenese“, Taxe: € 4.000) aufwartet, kommen im Bereich der Maritimen Kunst interessante Arbeiten u.a. von Claus Bergen („Das Flottenflaggschiff 'Friedrich der Große' in der Skagerrakschlacht 1916“, Taxe: € 5.000) und Johan Conrad Greive („Besegelter Raddampfer vor der Küste“, Taxe: € 4.000) zum Aufruf.

Tags: Bücher, Meisterwerke, Pierre-Joseph Redoutés

Vorbesichtigung Holstenwall 5, Hamburg Mi-Fr 06.-08. November von 11-17 Uhr Mo-Fr 11.-15. November von 11-17 Uhr So 17. November nach Vereinbarung
Auktion Holstenwall 5, Hamburg Mo/Di 18./19. November Wertvolle Bücher – Manuskripte – Autographen – Dekorative Graphik sowie Maritime und Norddeutsche Kunst
Ketterer Kunst hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1954 als einer der wichtigsten Kunst- und Buchversteigerer mit dem Stammsitz in München und einer Dependance in Hamburg etabliert. Galerieräume in Berlin und Repräsentanzen in Heidelberg, Düsseldorf und Modena (Italien) tragen entscheidend zum Geschäftserfolg bei. Außerdem finden immer wieder Ausstellungen, Sonder- und Benefizauktionen sowie Online-Auktionen statt.