Prominente ProvenienzenDer außergewöhnlichen Sammlung deutscher und französischer Pendulen des Kölner Architekten Hanns Schaefer widmet sich ein ganzes Kapitel im Frühjahrskatalog des europäischen Kunstgewerbes. Eine prominente Provenienz weist ebenfalls ein repräsentativer Schreibschrank des 18. Jahrhunderts auf, der u.a. zwei Jahrzehnte die Berliner Wohnung Wilhelm von Bodes zierte. Im Schmuckbereich sind vor allem es die historischen Schmuckstücke und hochkarätigen Diamanten, die dem Publikum Freude bereiten werden.Europäisches KunstgewerbeAls „Kölner Institution und ein Original“ bezeichnet Konrad Adenauer den langjährigen Präsidenten des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins und Träger des Großen Verdienstordens der Bundesrepublik Hanns Schaefer. Die umfassende Pendulen-Sammlung des Kölschen Urgesteines wird in der Frühjahrsauktion in einem eigenen Kapitel offeriert, das mit einem Vorwort Konrad Adenauers eingeleitet wird.
Der imposante Schreibschrank „à trois corps“, entstanden um 1765, besitzt eine Provenienz, die sich bis in das ausgehende 18. Jahrhundert zurückverfolgen lässt und eng mit den höchsten Kreisen der preußischen und braunschweigischen Adelsgeschichte und einer der prominentesten Personen der deutschen Kaiserzeit verbunden ist. Er gelangte vermutlich Mitte der 1790er Jahre durch die Hochzeit Franz Anton Salvator von Branconi mit Sophie Caroline von Rössing als Mitgift aus dem Hause Rössing in Potsdam in das Schloss Langenstein bei Halberstadt. 1828 wurde das Schloss an die Braunschweiger Familie Reinecke verkauft, die es samt Inventar 1855 an August Wilhelm Rimpau veräußerte. Durch eine verwandtschaftliche Verbindung gelangte der Schreibschrank Anfang des 20. Jahrhunderts in die Berliner Wohnung Wilhelm von Bodes. Nach dessen Tod zog kehrte das Möbel in das Schloss Langenstein zurück. Im Frühjahr 1946 konfisziert, wurde der Schreibschrank 2006 an die Familie Rimpau restituiert.
Der Pultschreibschrank lässt eine auffallende Nähe zu dem 1769 in Berlin entstandenen Meisterstück des Berliner Hoftischlers Johann Gottlob Fiedler erkennen.
Carlo Bugattis Entwurf eines musealen Armlehnstuhls weist sich nicht nur in der schieren Kombination der Materialien als unkonventionell aus, auch die Verwendung von Eichenholz für die vergleichsweise zierliche wenn auch wehrhafte Rahmung erscheint ungewöhnlich, bleibt sie doch meist der Produktion massiverer Möbelstücke vorbehalten (Schätzpreis: 8.000 – 10.00 Euro). Eine vergleichbare Arbeit zu diesem musealen Möbel findet sich im Victoria & Albert Museum.
In der Werkstatt der Familie Roentgen entstanden einige der wohl raffiniertesten und edelsten Tischlerarbeiten des 18. Jahrhunderts. Nach erfolgreichen Ergebnissen für außergewöhnliche Roentgen-Arbeiten in vergangenen Auktionen, bietet Van Ham erneut eine museale Kreation aus der Werkstatt Abraham Roentgens an. Die Teeschatulle aus der Zeit des Rokoko wurde zwischen 1750 und 1755 in Neuwied aus Königsholze gefertigt und trägt noch die originalen Messingeinsätze (Schätzpreis: 10.000 – 12.000 Euro).