In mehr als 50 Jahren hat Prof. Dr. René Clemencic, österreichischer Musiker, Dirigent, Komponist und Musikwissenschafter, Plastiken, Skulpturen und Objekte gesammelt – mit dem sensiblen Blick eines musischen Menschen und Künstlers - quer durch Zeit und Raum. Jetzt hat sich der Begründer des berühmten „Clemencic Consort“ entschlossen, sich von einem Teil seiner „Schätze“ zu trennen: 14 ausgewählte Objekte seiner Sammlung kommen am 25. September 2013 im Palais Dorotheum bei der Auktion Stammeskunst/Tribal Art zur Versteigerung.2003 wurde die gesamte Sammlung René Clemencic in der damaligen „Österreichischen Galerie“ im Wiener Schloss Belvedere (heute: „Belvedere Museum“) ausgestellt. Mit sehr großem Publikums-Erfolg und einem umfangreichen Katalog. Plastische Kunst der ganzen Welt, archäologische Funde, europäische Gotik, Renaissance und Moderne, außereuropäische, dreidimensionalen Werken aus Ostasien, Indien, Indonesien, Afrika – Die Sammlung ist vielfältig. In der Dorotheum-Auktion werden absolute Raritäten ausgerufen: Mit 60.000 bis 80.000 Euro bewertet ist jene bedeutende Steinskulptur mit einer Figur auf einem Reittier vom Stamm der Batak auf Sumatra, Indonesien. Sie zeigt eine würdevolle große Figur eines Himmelsreiters auf seinem Tier, dem Singa“, einem mythischen Wesen. Ebenfalls aus der Sammlung Clemencic stammt ein musealer, prunkvoller Sarkophag, ein so genannter „Fürsten-Sarg“, eines Mannes aus dem höchsten Adelsrang der S’adan-Toraja auf Sulawesi. Der 2,77 Meter lange Holzsarkophag ist reich reliefartig beschnitzt und mit weißen, eingelegten Muschelscheiben verziert (€ 40.000 – 50.000).
Diese sechste Stammeskunst-Auktion des Wiener Dorotheums bringt darüber hinaus ein umfangreiches, insgesamt noch 253 Lots umfassendes Angebot an qualitätvollen alten Kunstwerken, Skulpturen, Plastiken, Masken, wertvollen Schmuck und Prunk-Waffen aus Afrika, dem Orient, Asien, Indonesien, Ozeanien und Amerika aus unterschiedlichen internationalen Sammlungen.
Darunter finden sich einige Höhepunkte, wie z. B. die außerordentliche Schrein-Figur des Gottes Eshu der Yoruba aus Nigeria (€ 28.000 – 30.000, Kat. Nr. 61), eine alte, sitzende Figur eines Würdenträgers der Yombe aus dem Kongo (€ 36.000 – 40.000, Kat. Nr. 93), „klassische“, alte Masken der Lualwa und Tschokwe, Kongo (Kat. Nr. 117, € 7.000 – 9.000, und Kat. Nr. 120, € 6.000 – 7.000), eine komplette, fast lebensgroße Bestattungs-Marionette „Si gale-gale“ der Batak aus Sumatra, Indonesien (€ 12.000 – 14.000, Kat. Nr. 210) oder ein äußerst seltener, beschnitzter Stütz-Pfahl eines Hoch-Grabes der Dayak auf Borneo (€ 14.000 – 20.000, Kat. Nr. 218).
Junge Männer, die in den Dörfern der Dan, Elfenbeinküste, Liberia, die Herdfeuer löschten, trugen die Zakpäi- oder „Feuerläufer-Maske“. Mit 4.000 bis 5.000 Euro ist eine solche Maske in der Dorotheum-Auktion bewertet (Kat. Nr. 36). Die erstklassige, chinesische Bronze-Plastik einer hilfreichen „Guanyin“, der Göttin des Mitleids, aus dem 15. Jahrhundert soll mindestens 14.000 bis 18.000 Euro einbringen (Kat. Nr. 204).
Geld in Form von Federn, das ist eine einmalige Besonderheit auf der ganzen Welt: Auf den Santa-Cruz-Inseln in Ozeanien wurden solche Doppel-Rollen „Feder-Geld“ hauptsächlich als „Braut-Geld“ verwendet (€ 5.000 – 8.000, Kat. Nr. 248)