München, 24. September 2013, (kk) – Abseits der gängigen Pfade sind oft die größten Schätze zu entdecken. So auch in der Sonderauktion Seitenwege der deutschen Avantgarde, die am 6. Dezember 2013 ihr 10-jähriges Bestehen feiert. „Es freut mich sehr, dass wir dieses Jubiläum begehen dürfen, zeigt es doch, wie groß das Interesse an diesem ganz speziellen Thema ist“, so Robert Ketterer. Und weiter: „Schön, dass wir über die Jahre immer mehr Menschen für das Werk vergessener Künstler, das oft in den Kriegswirren verloren ging, begeistern konnten. So erfahren die wenigen noch erhaltenen Arbeiten, die den Vergleich mit so bekannten Namen wie Otto Dix, Ernst Ludwig Kirchner oder August Macke nicht zu scheuen brauchen, die verdiente Anerkennung und Würdigung.“Mit dem Konzept der Seitenwege-Auktion bietet Ketterer Kunst nicht nur expressionistischen und neusachlichen Künstlern, deren Œuvre in der Zeit des Dritten Reichs stark dezimiert wurde, ein eigenes Forum, sondern setzt auch einen Impuls zur Wiederentdeckung vergessener Talente. Damit richtet sich die Auktion vor allem an Kunstliebhaber, die sich vorrangig vom Qualitätskriterium und nicht nur vom Klang berühmter Namen leiten lassen. Dass das Konzept aufgeht, beweist die große Nachfrage und die Tatsache, dass sich die erfolgreiche Sonderauktion bereits zum zehnten Mal jährt. Der aktuelle Sonderkatalog konzentriert sich auf Werke, die in der Zeit von 1900 bis in die Mitte der 1930er Jahre entstanden. Angeführt wird das Angebot von einem beidseitig bemalten Ölgemälde des Piloten und Grafikers Robert Michel, der gemeinsam mit Willi Baumeister, László Moholy-Nagy, Jan Tschichold und Kurt Schwitters einen Freundeskreis bildete. Das mit einer Schätzung von € 20.000- 30.000 bewertete Werk entstand um 1919/1920 und zeigt auf der Vorderseite ein in Blautönen und sehr detailreich gehaltenes „Schiff“ sowie umseitig eine farbenprächtige, abstrakte „Komposition“.
Daneben beeindruckt Paul Kother mit seinem Ölgemälde „Zigeunerin mit Kind“, das mit einer Taxe von € 12.000-15.000 bewertet ist. Bei € 5.000-7.000 liegt die Schätzung für Willy Robert Huths expressive „Straßenszene“. Das Pastell besticht mit leuchtenden Blautönen und ausdrucksstarken Gesichtern.Fast schon ein Klassiker in dieser Auktion ist Max Schwimmer, der dieses Mal gleich mit einem halben Dutzend Arbeiten vertreten ist. An deren Spitze steht das 1919 entstandene Aquarell „Kopf“. Die Taxe liegt bei € 4.000-6.000. Der weitere Fokus richtet sich unter anderem auf Arbeiten von Christian Arnold, Lou Albert-Lasard, Max Austermann, Erich Büttner, Heinrich Ehmsen, Friedrich G. Einhoff, Otto Fischer-Trachau, Paul Fuhrmann, Paul Goesch, Gottfried Graf, Walter Gramatté, Werner Heuser, Reinhard Hilker, Julius Hüther, Annemarie Jacob, Paul Kuhfuss, Otto Meyer-Amden, Hilla Rebay von Ehrenwiesen, Frédéric Rechberg, Karl Peter Röhl, Anta (Antonia) Rupflin, Otto Schön, Jakob Steinhardt, Fritz Stuckenberg, Eberhard Viegener und Paul Wassily.Die Sonderauktion findet im Rahmen der Auktion Klassische Moderne statt. Glanzlichter kommen hier u. a. von Künstlern wie Marc Chagall, Edward Cucuel, Otto Freundlich, Karl Hofer, Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee, Gabriele Münter, Hermann Max Pechstein, Pablo Picasso, Hans Purrmann und Kurt Weinhold (siehe separate Pressemitteilung).