Der Herbst im Hause Dr. Fischer verspricht spannend zu werden. Nach der großen Jubiläumsauktion sowie der Auktion „Moderne Kunst & Fotografie“ kommt nun auch die Glas sammelnde Gemeinschaft auf ihre Kosten: am 22. Oktober 2011 zur traditionellen Auktion „Europäisches Glas und Studioglas“. Man darf gespannt sein auf ein hochwertiges und abwechslungsreiches Angebot an Glasobjekten des 16. bis 21. Jahrhunderts. Eine kleine aber feine Münchner Privatsammlung von über 60 überwiegend italienischen Gläsern der Jahre 1950-2000 gehört zu den Highlights der kommenden Versteigerung: Hinsichtlich des italienischen Glases besticht die seltene und bedeutende Vase "Siderale" aus dem Jahre 1952 (Flavio Poli (Entwurf), Seguso Vetri d'Arte, Murano). Das farblose Glas mit einseitiger Einschmelzung einer Mosaikglasscheibe aus honiggelbem Kern und konzentrischen Farbringen in Azurblau und Honiggelb ist auf 12000 – 17000 € taxiert. Diesem Blickfang steht auch die Vase "Oriente" (Dino Martens (Entwurf), Aureliano Toso, Murano), ebenfalls 1952 entstanden, in Nichts nach. Murano-Begeisterte könnten diese multikoloristische Arbeit für einen Schätzpreis von 3500 – 5000 € ihr Eigen nennen. Ein weiteres Glanzstück der Sammlung ist die auf 7000-10000 € taxierte Schale von Mary Ann 'Toots' Zynsky. Freuen Sie sich auf ein faszinierendes Schalenobjekt dieser Ausnahmekünstlerin, bei welchem acht Kilometer und mehr feine, selbstgezogene Glasfäden in einem einzigen Werk verarbeitet wurden. Auch Liebhaber der Gebrüder Daum kommen im Oktober voll auf ihre Kosten. Zum Aufruf gelangt die 1906 entstandene bedeutende "Crocus" (Henri Bergé (Entwurf), Daum Frères, Nancy) zu einem Schätzpreis von 9000 – 12000 €. Auf 6000 - 8000 € wird die extravagante langhalsige Vase mit Blüte aus den Verreries Schneider geschätzt, die zwischen 1924 und 1925 entstand und eine applizierte, geschnittene Klematisblüte aus milchig blauem Glas trägt.
In der Abteilung Zwischengold-, Milch-, Email-, Stein- und Transparentglas findet sich am 22. Oktober neben einem böhmischen Zwischengold-Deckelpokal mit Genreszene, dem 2. Viertel des 18. Jh. entstammend (Taxe 5000 – 8000 €), ein Humpen mit Emailmalerei, das Sächsische Wappen mit Buchstabenfolge „FHZS“ zeigend, datiert 1677 (Taxe 1500 – 2500 €) und ein Becher mit Tansparentmalerei von Gotlob Mohn, Wien, um 1820 (Taxe 3500-4500 €). Unter dem Schnittglas fällt ein Hohlbalusterpokal aus dem ausgehenden 17. Jh. auf, geschnitten von Hans Wolfgang Schmidt, Nürnberg, dessen Kuppa eine umlaufende, bewegte Hetzjagd ziert (Taxe 3000-4000 €). Eine sehr seltene, museale Flasche ist trotz stilistischer Ähnlichkeiten mit böhmischen Gläsern einer brandenburgischen Hütte, Ende des 17. Jh. zuzuordnen. Die auf 2700 – 3500 € taxierte Flasche präsentiert sich mit Putti und Ranken in feiner, tiefgeschnittener, teils geblänkter Schnitttechnik.
Ein weiteres Rarissimum für Freunde alten Glases findet sich in der Abteilung Formglas: ein süddeutscher, mit durchbrochen gearbeitetem Rankenwerk - in der Art der venezianischen Flügelgläser – verzierter Goldrubinpokal mit Vermeilmontierung. (Taxe 4000 – 5000 €). Des Weiteren präsentiert sich in graustichigem Glas ein auf 800 – 1100 € geschätztes seltenes Kelchglas mit dicht eingeschlossenen Milchglasfäden (Facon de Venise, 17. Jh.) und eine bedeutende Vierkantflasche aus blaugrünem Glas mit Zinnschraubverschluss zu 2200 – 2600 €.
Die Vorbesichtigung findet vom 17. März bis 21. Oktober 2011 statt.
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Auktionshaus Dr. Fischer 07131-155570 oder per Mail an info@auctions-fischer.de